15 Millionen stehen für Südumfahrungen bereit

 

CDU-Landtagsabgeordneter Ulrich Müller fordert Weiterplanung der Umgehungsstraßen.

Wie steht es um die Realisierung der Neufracher Südumfahrung, die Ortsumfahrung Bermatingen und die Südumfahrung Markdorf? Hält sich das von den Grünen geführte Verkehrsministerium noch an die von der Vorgängerregierung weit vorangetriebenen Planungen? Diese Fragen waren Gegenstand einer Informationsveranstaltung mit dem Landtagsabgeordneten Ulrich Müller, zu der der Salemer CDU-Ortsverband eingeladen hatte. Weil sich die meisten der Bürger dieser drei Gemeinden diese zusammenhängende Entlastungstrasse sehnlichst herbeiwünschen, sollte man annehmen, dass das Interesse an diesem Thema entsprechend groß gewesen wäre. Im großen Prinz-Max-Saal verloren sich aber gerade einmal 30 Zuhörer.

Der Grünen-Abgeordnete des Bodenseekreises, Martin Hahn, hatte Anfang dieses Jahres für einen Aufschrei gesorgt, als er verlauten ließ, dass die Realisierung dieser drei Ortsumfahrungen kaum eine Chance habe, weil kein Geld vorhanden sei. Falsch, meinte Ulrich Müller, indem er auf das von der schwarzgelben Landesregierung aufgelegte Impulsprogramm verwies. In diesem Sondertopf seien 15 Millionen Euro für die Ortsumfahrungen von Neufrach und Bermatingen vorgesehen. Die Ortsumfahrung Markdorf sei als Kreisstraße konzipiert und würde im Wesentlichen vom Kreis und der Stadt Markdorf finanziert. „Das Geld ist da, es muss nur noch zu Ende geplant werden.“

Diesbezüglich äußerte Müller aber seine Zweifel, ob die Landesregierung, respektive Verkehrsminister Winfried Hermann, dies wolle. „Bezüglich der Südumfahrung Neufrach heißt es noch in diesem Jahr: Farbe bekennen“, erklärte Müller. Denn die technischen Planungen des Regierungspräsidiums stünden kurz vor dem Abschluss, und dann müsse das Ministerium sagen „O.K., wir machen weiter“ oder es müsse den Daumen nach unten zeigen.

„Wir dürfen jedoch keine Rolle rückwärts zulassen. Wir dürfen nicht zulassen, dass mit einem Federstrich kaputt gemacht wird, was in zehn Jahren mit viel Energie und Geld entwickelt worden ist“, machte Müller eine klare Ansage, die da lautete: „Wir müssen kämpfen und brauchen Signale aus den drei Gemeinden, vor allem aus der Bürgerschaft.“ Dabei verwies Müller auf die erfolgreiche Protestaktion in Meckenbeuren, die den Verkehrsminister in Sachen Umfahrung des Teilorts Kehlen in kürzester Zeit umgestimmt habe. Es gehe bei den Ortsumfahrungen Neufrach, Bermatingen und Markdorf ja nicht darum, dass man aus Tüfingen ein paar Minuten schneller an seinen Arbeitsplatz in Friedrichshafen gelange, sondern um die Entlastung der in den Ortschaften lebenden Menschen von Verkehrslärm und Abgasen und um deren Sicherheit. „Dafür müsste sich eigentlich der Abgeordnete, der den Regierungsfraktionen angehört, in Stuttgart stark machen“, feuerte Müller eine Breitseite gegen Martin Hahn ab.

„Was können wir außer reden tun, um uns nachhaltiges Gehör zu verschaffen?“, erkundigte sich Ulrich Raither aus Neufrach. „Am besten, Sie wenden sich, ehe das Kind in den Brunnen gefallen ist, mit einer Resolution der Gemeinderäte aller drei Gemeinden und des Kreises an die Landesregierung“, empfahl Müller. Ungeachtet dessen erbat sich Bermatingens Bürgermeister Martin Rupp von Ulrich Müller weiterhin Unterstützung.