Kein Weg führt am Sommer-Stau
vorbei
Die B
31-Vollsperrung im Juni erfolge zum „bestmöglichen“ Zeitraum, sagen die
Behörden. Insgesamt sechs Wochen erfolgt die Umleitung durch Kluftern
Im Sommer wird
es die Markdorfer erneut treffen: Wegen der vom 11. Juni bis 11. Juli
vorgesehenen Vollsperrung der B 31 zwischen der Abfahrt Stetten und dem
Dornier-Knoten in Immenstaad muss der Bundesstraßenverkehr
aus beiden Richtungen über Markdorf umgeleitet werden (wir berichteten am
Samstag auf der Seite Bodenseekreis). Das bedeutet vier Wochen stockender
Verkehr samt den auf der Durchreise befindlichen Schwerlastzügen in der B
33-Ortsdurchfahrt Markdorf. Schlimmer noch als die Markdorfer wird es jedoch
die Klufterner Anwohner treffen. Denn zwischen dem
21. Mai und dem 8. Juni, also direkt vor der B 31-Vollsperrung, wird die
Kreisstraße K 7742 zwischen der Deponie Weiherberg und dem Kreisverkehr in
Bergheim ebenfalls komplett gesperrt sein. Auch auf der Kreisstraße soll, wie
auf der B 31 im Bereich Hagnau und Immenstaad, die Fahrbahndecke erneuert werden. Die Klufterner werden daher mit sechs Wochen Umleitungsverkehr
durch ihre Ortsdurchfahrt leben müssen.
Linderung, sei
es durch verkehrslenkende oder -beruhigende Maßnahmen, ist dabei nicht in
Sicht, weder für die Markdorfer noch für die Klufterner
Bürger. Das Landratsamt führt lediglich die vom Regierungspräsidium
angeordneten Maßnahmen durch, ist aber ansonsten als Kreisbehörde nicht zuständig
für die Bundes- und Landesstraßen, erläutert Landratsamt-Sprecher Robert
Schwarz. Doch bei der Kreisbehörde gibt man sich recht gelassen mit Blick auf Kluftern. Man rechne zwar mit einer zweiwöchigen
Mehrbelastung, so Schwarz, doch der Verkehr würde auch vom umliegenden
Straßennetz teilweise aufgefangen werden. Schwarz: „Wir gehen daher nicht von
gravierenden Mehrbelastungen aus.“
Die wird es
zweifelsohne aber in Markdorf geben – man kennt das Szenario ja noch aus dem
vergangenen Sommer, als ebenfalls eine mehrwöchige B 31-Sperrung für Staus
durch den Ort gesorgt hatte. Aber: Machen lässt sich nichts dagegen, meint auch
Ordnungsamtsleiter Bernhard Brugger. Der Stadt sind die Hände gebunden, denn:
„Offiziell abfangen können wir nichts.“ Die Markdorfer würden es so verkraften
müssen wie vor einem Jahr, „ohne große Begeisterung natürlich“, fügt sich
Brugger ins Unvermeidliche. Doch Brugger wie auch seine Kollegen im Landratsamt
wissen natürlich: Straßenreparaturen müssen sein, und wirklich perfekt ist natürlich
kein Zeitraum.
Darauf verweist
auch Oliver Knörr, der Sprecher des Regierungspräsidiums Tübingen. In diesem
Falle sei die Abstimmung im Vorfeld wirklich zwischen allen betroffenen
Parteien getroffen worden, den Gemeinden, dem Landratsamt, der Polizei, der
Messe Friedrichshafen, ja sogar dem Hotel- und Gaststättenverband. Der nun
beschlossene Zeitraum sei dabei der am wenigsten konfliktträchtige gewesen –
außerhalb der Ferienzeiten, abseits großer Messe-Termine. „Entgegen dem, was
die Öffentlichkeit oft annimmt“, so versichert Knörr, „haben sich dabei alle
Beteiligten die größte Mühe gegeben“. Anderweitig etwa den Schwerverkehr zu
lenken, sei mangels Alternativen nicht möglich gewesen.