Fritz Käser neuer Vorsitzender

 

Bei der Hauptversammlung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf im Pfarrhaus ist Fritz Käser, bislang stellvertretender Vorsitzender, zum neuen Vorsitzenden gewählt worden. Er löst damit Heinrich Wegis in diesem Aufgabenbereich ab, der schon zwei Jahre zuvor seinen Rücktritt angekündigt hatte.

„Es ist keine Abneigung, keine Unzufriedenheit oder kein Unmut, sondern in bin in einem Alter, um mit einer solchen Aufgabe aufzuhören; es ist der richtige Zeitpunkt, auch damit ein Generationenwechsel stattfindet“, erklärte Wegis, der seit Gründung des Vereins 1996 Vorsitzender war, seinen Entschluss. „Wir hatten und haben ein Ziel vor Augen: die Vermeidung einer weiteren vierspurigen großen Straße, weil das für Ittendorf und den Bodenseekreis schlecht wäre“, meinte Wegis und ergänzte: „Ausbau bestehender Straße steht für uns vor Neubau.“

Der neu gewählte Vorsitzende Fritz Käser dankte seinem Vorgänger für dessen 16-jährigen Einsatz: „Du warst stets geradlinig, ehrlich und mutig; du konntest unbequem sein und warst gleichzeitig ein Bindeglied im Dorf.“ Zum stellvertretenden Vorsitzenden wurde Bernd Engesser gewählt, vormals Beisitzer, der sich dafür einsetzen will, dass die schöne Landschaft erhalten bleibt, wie er erklärte.

In ihren Funktionen als Kassierer und Schriftführer wurden Bernhard Grafmüller und Karl-Heinz Kreidler – der ankündigte, seine Aufgabe in zwei Jahren zur Verfügung zu stellen – von den 17 anwesenden stimmberechtigten Mitgliedern bestätigt. In den Beirat wurden Jörg Bailer, Carsten Hatger, Norbert Kesenheimer, Martin Manz und Karin Scherzinger gewählt. Scherzinger betonte ihre Kompetenz und ihr Engagement mit der Tatsache, dass sie in Ittendorf geboren und an und mit der Bundesstraße aufgewachsen sei.

In seinem Rechenschaftsbericht erinnerte Heinrich Wegis an einen Vortrag von Martin Hahn (Grüne) noch vor der Landtagswahl, der nicht gegen neue Straßen sei, allerdings auf Verbesserung bestehender Straßen vor deren Neubau setze. Das sei auch die Position der Interessengemeinschaft, um den Landschaftsverbrauch zu begrenzen. Er beschrieb die Sammeleinwendungen zum Planfeststellungsverfahren gegen die Südumfahrung Markdorf K 7743 neu, die von 120 Ittendorfern unterschrieben worden waren. Dies, zumal davon ausgegangen werden kann, dass durch diese Umfahrung auf der Bundesstraße 33 in Ittendorf mit einem Mehrverkehr von 3000 bis 5000 Fahrzeugen pro Tag zu rechnen sei. Zum Planungsfall 7.5 der B 31-neu geißelte Wegis die Resolution des Landrats und mehrerer Bürgermeister, dass es einen Konsens für die geplante Streckenführung gebe. Insbesondere dass Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber die Resolution unterschrieben hat, kritisierte er: „Ich verstehe Herrn Gerber nicht, dass er eine Resolution unterschreibt, deren Inhalt der Gemeinderat so nicht entschieden hat; ich sehe keinen Konsens, zumal es in vielen Orten Bürgerinitiativen gegen 7.5 gibt.“

Beim Erörterungstermin zur Straßenplanung des Regierungspräsidiums Ende vergangenen Jahres in Markdorf waren Vorstände der Interessengemeinschaft vertreten. Die vorgetragenen Einwendungen seien gut angekommen. Die Referatsleiterin des Regierungspräsidiums Petra Stark sei sehr offen gewesen und hätte die Argumente der Interessengemeinschaft ernst genommen. „Was aus diesem Erörterungstermin wird, wissen wir noch nicht“, schloss Fritz Käser.