28.01.2012
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Von einem „Konsens“ in punkto Planungsfall 7.5, wie er laut Pressemitteilung
aus dem Landratsamt in etlichen Gemeinden herrscht, will die Mehrheit des Meersburger
Gemeinderates nichts wissen. Eine entsprechende Resolution soll nach dem
Beschluss des Gremiums deshalb an den Landrat geschickt werden.Für
Meersburg bedeute der Planfall 7.5, also die bisherigen Pläne für den Ausbau
der Bundesstraßen 30 und 31, „eine Zerschneidung unserer Gemeinde“, brachte
Michael Benz (FW) das Thema im Rat aufs Tapet.
Auslöser war ein Schreiben,
mit der das Landratsamt auf die jüngsten Mitteilungen der neuen Landesregierung
und des grünen Landtagsabgeordneten Martin Hahn reagiert hatte, nach denen es
kein Geld für Ortsumfahrungen geben werde und, so Hahn, ein abgespeckter Ausbau
der B 31 ausreichen würde.
„Wir halten am Planungsfall
7.5 fest“, heißt es in der Pressemitteilung des Landrats, der Oberbürgermeister
von Friedrichshafen und Überlingen, der Industrie- und Handelskammer sowie der
Bürgermeister von Bermatingen, Hagnau,
Immenstaad, Markdorf, Meckenbeuren und Salem.
Benz forderte, nochmals den
Verkehrsplaner Wulf Hahn einzuladen, der für Meersburg bereits 2007 eine Variante
zum Planfall ausgearbeitet hatte. Diese Alternative würde nicht, laut Wulf
Hahn, wie die bisherige Lösung, als 80 Meter breite Trasse „mitten durch die
Weinbergfläche führen“ und statt einem Fahrbahnquerschnitt von 28 Metern nur 18
Meter aufweisen. Benz: „Wenn wir jetzt nichts tun, verfestigen sich die
Planungen.“ Bürgermeister Martin Brütsch, der sich
erst zu Benz' Vorschlag nicht äußerte, meinte auf dessen Drängen, er sehe die
Dringlichkeit nicht. Es bleibe ausreichend Zeit, „der Planfall 7.5 kommt auch
nicht in zwei Jahren“. Er halte es nicht für nötig, den Verkehrsplaner an den
Tisch zu holen.
Auch Werner Endres (CDU)
meinte: „Der Planfall 7.5 steht derzeit nicht zur Diskussion.“ Fraktionskollege
Martin Brugger hingegen gab Benz Recht: „Wir müssen
dranbleiben.“ Boris Mattes (SPD) war derselben Meinung, ihn störe der
„Zungenschlag“ der Pressemitteilung, wonach sich die gesamte Region einig sei.
„Wir müssen am Ball bleiben, sonst werden wir überrollt.“ Wilfried Wodsak (FW) forderte sogar: „Wir müssen lästig sein.“
Deshalb stellte er den Antrag für die Resolution, dem der Rat bei drei
Enthaltungen zustimmte.