Argumentation hinkt gewaltig

 

Zur Diskussion um die geplanten Straßenbaumaßnahmen in der Region, die Aussagen des Landtagsabgeordneten Martin Hahn und die Stellungnahme des Landratsamtes:

 

Die Argumentation der Straßenbaufraktion hinkt gewaltig: Die Vision einer vierspurigen P 7.5- Bündelungstrasse von FN bis OB gleich neben der B 31alt ist heute weder finanzierbar  noch durchsetzbar. Eine verkappte "Hinterland - Trasse aus verknüpften Ortsumfahrungen" zur Entlastung der B 31 lehnen wir Bürger ab. Sich heute noch auf überholte, Bürgerentscheide zu berufen, die mit überzogenen Prognosen und falschen Randbedingungen zustande kamen (siehe Ist - Verkehrszahlen, ÖPNV-Misere, Umweltanforderungen) ist politisch zwecklos. Für ein schnell wirkendes Impuls- (lies Konjunktur-)Programm in 2008 zwei nicht einmal baureife Straßen zu kreieren (OU Bermatingen und Neufrach) zeugte auch nicht vom Realitätssinn des glücklosen früheren Verkehrsministers Ulrich Müller, Landtagsabgeordneter der CDU. Das Konjunktur-Programm hat sich glücklicherweise überholt und dessen Segment für den Straßenbau ist schön ohne die OU Bermatingen um ca. 180 Prozent überzogen. Mit solchen Maximalforderungen schreibt man so das bisherige Straßenbau-Moratorium wirkungsvoll weiter. Statt sich wie die Schildbürger nur dumm zu stellen, scheint es die Straßenbaulobby wirklich zu sein.

 

Anstatt Angriffe auf Martin Hahn, Landtagsabgeordneten der Grünen, zu fahren, ob seines Realismus' und als schneller Bote der Landesregierung, sollten unsere Verwaltungsspitzen stille, gemeinsame Politik für die Region mit ihm machen. Irgendwie ging sein Vorschlag. unter, dass die B 31 FN-West zweispurig ohne den Eichenmühle-Knoten begonnen werden könne - Betonung auf Beginn. Etwas anderes wäre heute zwischen dem zweispurigen Riedleparktunnel und der zweispurigen B 31 bei Immenstaad unwirtschaftlich. Nur mit solcher Kompromissbereitschaft hat die FN -West eine reale Chance, bei der Priorisierung der verbleibenden Bundesstraßen - Projekte in BW noch etwas nach vorn zu rutschen. Das trifft sicher auch noch zu, wenn sich die nächste Regierung anders zusammensetzt. Einen Dukatenesel bringt auch die nicht mit. Und Aussitzen der ungeliebten grünen Verkehrspolitik ist nicht die richtige Antwort für die betroffenen Bürger.

 

Und wozu brauchen wir eigentlich eine vierspurige B 3l!B30-"Bündelungs­Trasse" zwischen Meersburg und RV mit Umweg über FN? Die kürzere, schnellere Strecke als Bundesstraße über Markdorf. besteht bereits. Der Südumfahrung Markdorf als B 33 - die sie ja real würde - fehlt eine sachgerechte Ostanbindung zur B 33 und zur K 7742 nach FN ("Müllstraße") Als Kreisstraße ist es eine vermurkste Torso-Planung, die vermutlich schon in der ersten Verwaltungsgerichtsebene stecken bleibt. Das ist kein Plädoyer für die Südumfahrung, sondern mein Hinweis auf sich ständig wiederholenden Verkehrs- Planungsmurks in dieser Region.

 

Bob Jürgensmeyer,

 

Vereinigte Verkehrsinitiativen der Boden­

seeregion (VVB), Bermatingen