Landes-SPD soll B 31-Pläne stützen

„Das war kein guter Tag für den Straßenbau im Bodenseekreis“, so reagierte Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand gegenüber dem SÜDKURIER auf die Aussagen des grünen Landtagsabgeordneten Martin Hahn zu den Straßenbau-Projekten – wir berichteten. Sowohl der OB wie der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller setzen jetzt auf die in Stuttgart mitregierende SPD, damit die Straßen wie geplant gebaut werden können.

Von der SPD im Kreis gebe es ein klares Votum für den Bau der B 31-Westumgehung von Friedrichshafen in der planfestgestellten Version, so Brand. „Die SPD kann dazu nicht schweigen“, sagte Müller.

Für Landrat Lothar Wölfle gibt es einen klaren Konsens in der Region für ein Straßenbau-Projekt – aber dieses sei der Planungsfall 7.5. Und damit konterte er in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER die Aussage Hahns. Dieser hatte in Markdorf eine Übereinkunft in der Region für den Ausbau der B 31 gefordert, damit es schnell einen Spatenstich für die Umgehungsabschnitte der B 31 bei Überlingen und Friedrichshafen gebe. Wölfle kündigte an, dass es noch eine politische Antwort auf die Aussagen Hahns geben werde.

„Dann werden wir wieder bei Null anfangen“, sagte der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller. Der ehemalige baden-württembergische Verkehrsminister reagierte heftig auf die Aussage von Martin Hahn, dass der Bau einer von vier auf zwei Spuren reduzierten B 31-Westumgehung zwischen Immenstaad und Friedrichshafen ohne Probleme möglich sei. Nach den Angaben Hahns würde dies das bereits rechtsgültige Planfeststellungsverfahren nicht gefährden. Nach Müllers Ansicht wäre das aber sehr wohl der Fall. Und OB Brand sagte in diesem Zusammenhang, wenn jemand die Geschäftsgrundlage ändert, dann muss er auch sagen, welche Folgen das haben wird. Müller begründet seine Aussage auch mit einem Blick in die Geschichte des B 31-Projekts für Friedrichshafen. Die Verwaltungsrichter hätten die Planungen in den 80er Jahren unter anderem mit der Begründung kassiert, dass die damalige Planung zu wenige Spuren vorsah. Sollten sich die Grünen mit ihrer Verkehrspolitik durchsetzen, dann „wirft uns das um 15 Jahre zurück“, so Müller. Die Mehrheit der Bürger habe sich, eindeutig für die bekannten Straßenbau-Projekte ausgesprochen. Martin Hahn versündige sich an den Menschen, sagte Müller. Er forderte im SÜDKURIER-Gespräch sowohl die Bürger wie die Verantwortlichen der Kommunen zum Widerstand auf.