10.01.2012  .

Grüne gegen Vorfinanzierung

Grüne: B 31-neu Friedrichhafen West muss von Berlin finanziert werden!

„In letzter Zeit war viel zur Verkehrsproblematik im Bodenseekreis, speziell zur B 31-neu/Friedrichshafen West und deren Vorfinanzierung veröffentlicht worden. Wir sehen die dringende Notwendigkeit, dazu mal eine andere Sichtweise ins Spiel zu bringen“, erklärt Wolfgang Metzler vom Kreisvorstand Bündnis 90/Die Grünen. Die CDU-Politiker Riebsamen, Müller und auch Schockenhoff würden nicht müde, immer wieder auf den CDU-Vorschlag einer privaten Vorfinanzierung der zwischenzeitlich planfestgestellten Straße B 31-neu Friedrichshafen-West (Umfahrung Fischbach) hinzuweisen. „Sie unterschlagen dabei jedes Mal, dass dies vom Grundsätzlichen her nicht geht“, so Metzler.

Eine solche Vorfinanzierung bedeute einen Vorgriff auf zukünftige Haushalte und damit eine Einschränkung künftiger freier Haushaltsmittel. Außerdem würde damit in die Kompetenz zukünftiger Politiker eingegriffen. „Im Grunde ist dies eine neue Form des Schuldenmachens, was schon prinzipiell abgelehnt werden muss.“ Metzler erinnert in der Pressemeldung die CDU daran, dass auch sie mittlerweile den Standpunkt vertrete, den Schuldenberg eher abzubauen anstatt aufzustocken. Er fordert deshalb die genannten CDU-Politiker auf, bezüglich der B 31-neu/Friedrichshafen-West einen anderen Kurs zu fahren.

Die Grünen im Bodenseekreis vertreten Metzlers Angaben zufolge den Standpunkt, dass die Umfahrung Fischbach schon längst gebaut sein könnte, hätte man diese neue Straße realistisch geplant. Die heutige Planung ziehe ja schließlich die vierspurige Weiterführung in Immenstaad und die Erweiterung des Riedlepark-Tunnels um eine weitere Röhre nach sich. Metzler weist speziell darauf hin, dass die Grünen nie gegen die geplante Linienführung waren, sondern nur die vierspurige Ausführung kritisiert haben. Aus grüner Sicht würde eine dreispurige Konzeption ohne den Spaltensteiner Knoten wesentlich weniger kosten, hätte deutlich weniger Widersprüche nach sich gezogen und hätte damit viel größer Chancen gehabt, realisiert beziehungsweise vom Bund bezahlt zu werden. Bekanntlich sei lange Jahre aus Berlin zu hören gewesen: „Ihr seid euch im tiefen Süden ja gar nicht einig, also kommt ihr auch nicht in die engere Wahl!“ Die Leidtragenden dieser Misere seien die Anwohner in Friedrichshafen und in Fischbach.

„Dies jetzt zu ändern, wäre der neue Kurs für alle verantwortungsbewussten Politiker unserer Region“, schreibt Metzler und fügt hinzu: „Es müsste doch möglich sein, eine planfestgestellte Straße in abgespeckter und kostenreduzierter Form schnell und ohne neues Planfeststellungsverfahren voranzubringen. Auf diese Weise kämen wir eher zu einer Verwirklichung dieser so wichtigen Entlastung für den Westen unserer Kreisstadt als mit dem ständigen Ruf nach einer Vorfinanzierung.“