Kungeleien

 

Zur Südumfahrung Markdorf:

 

Sicher ist, dass eine wie auch immer  bewirkte Entlastung der Markdorfer B 33-0rtsdurchfahrt unabdingbar notwendig ist. Ebenso' sicher ist aber, dass die derzeit geplante Umfahrungs-Trasse durch ihre ortsferne Lage und kaum auffindbaren Zufahrten von der B 33 aus verkehrstechnisch nur eingeschränkt wirksam wäre. Sie kann das bestehende Verkehrsproblem nicht wirklich lösen und bedingt vor allem hohen Kosten, eine Zerstörung von Naherholungsgebieten und Agrarlandschaft. Ortsumfahrungen werden nur  verkehrstechnisch wirksam, wenn sie ortsnah liegen und ihre Zufahrten leicht auffindbar sind. Dies weiß auch der Rat der Stadt Markdorf und hat deshalb bereits beschlossen, auf der Ortsdurchfahrt mehrere zusätzliche Kreisel zu bauen - als abschreckendes Verkehrshindernis für den Durchgangsverkehr. Die geplante Umgehungs-Trasse liegt wirklich falsch. Weitab vom Markdorfer Stadtgebiet, teilweise auf Friedrichshafener Gemarkung. Sie schädigt Kluftern/Lipbach, zerstört  bestes Agrarland und Klufterns Naherholungsgebiete. All dies wird nur so falsch geplant, damit zukünftig auf den Wiesen südlich Markdorfs neue Baugebiete erschlossen werden können.

 

Um dieser ganz offensichtlich vom Auftraggeber Regierungspräsidium bestimmten Zielvorstellung gerecht zu werden, haben sich die Regierungspräsidium-Sub-Planer verschiedene Täuschungsmanöver einfallen lassen. Zwei Beispiele: Bei der Vorstellung der Südumfahrung-Trasse in Kluftern behauptete der für Ökologie und Naturschutzbelange zuständige Herr der Planergruppe, man hätte die Trasse auf Klufterner Gemarkung verlegen müssen, um wertvolle geschützte Pflanzen auf der Südwiese vor Markdorf zu retten. Dabei sind dort bereits Baugebiete ausgewiesen. Bei der Diskussion der Einwendungen im Planfeststellungsverfahren der Südumfahrung am 7./8. Dezember in Markdorf behauptete derselbe Herr auf das Einwender-Verlangen hin, die Südumfahrung- Trasse nach Norden in Richtung Markdorf-Stadtrand zu verlegen, das ginge aus bautechnischen Gründen nicht. Die Wiese sei zu feucht, es müsse bei der Trasse nahe Lipbach bleiben. Das Gegenteil ist belegt durch das bereits im Bau befindliche Wohnquartier auf der Südwiese.

 

Damit ist die diesbezügliche Kungelei zwischen ambitionierten Interessengruppen; den Gemeinden (hier vor allem Markdorf und dem Regierungspräsidium aber noch nicht einmal auf  ihrem Höhepunkt. Wegen Stockens des so genannten Planungsfalls 7.5 versucht man nun mit bewusst falsch so genannten Ortsumfahrungen eine durchgehende Ost-West-Hinterland­Trasse zu realisieren. Diese neu wieder verfolgte Hinterland-Trasse entspricht dem wegen größter zu erwartender Umweltschäden bei der ersten Grundsatzplanung für den Verkehr im nördlichen Bodenseegebiet verworfenen Planungsfall 2 A. Ein Teil dieser jetzigen und damaligen Hinterland-Trasse ist die Südumfahrung, wie auch deren als bahnparallele Trasse vorgesehene Verbindung zur B 31 neu. Deswegen liegt diese als Ortsumfahrung getarnte und für eine solche schlecht taugliche Südumfahrung auch exakt auf der Trassenlinie des damals zu Recht verworfenen Planungsfalles 2A. Als Krönung des ganzen Unsinns verfolgt man derzeit absurderweise aber nach wie vor auch noch den P 7.5 parallel dazu. Man will beide Planungsfälle realisieren, den P 2A (die Hinterland-Trasse) und den P 7.5 (im seenahen Bereich) Wahnsinn!

 

Erfreulicherweise versuchen Bürgerinitiativen und Betroffene vernünftige , Verkehrskonzepte durchzusetzen.

 

Rudolf Moser, Markdorf