B 31: Noch Hoffnung für „Friedrichshafener Modell“

Für den Bodenseekreis zuständige CDU-Abgeordnete sehen Chancen auf politische Entscheidung in Berliner CSU-Ministerium

Für „unverändert richtig“ hält der CDU-Landtagsabgeordnete Ulrich Müller das von ihm entwickelte Modell einer privaten Vorfinanzierung für den Baus der Westumgehung der B 31. Dieser Abschnitt bei Friedrichshafen kann jederzeit gebaut werden, denn rechtlich ist die Planung wasserfest. Doch damit die Bagger anrollen, muss das Bundesverkehrsministerium die nötigen Finanzmittel bereitstellen. Entscheidend dafür ist, dass das Straßenbauprojekt in den Investitionsrahmenplan (IRP) des Ministeriums aufgenommen wurde. Dieser gilt für den Zeitraum von 2011 bis 2015. Doch nicht für alle Projekte, die im IRP enthalten sind, können vom Bundesverkehrsministerium die entsprechenden Mittel bereitgestellt werden. Und dies, obwohl Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine realistische Planung gemacht habe, wie der CDU-Bundestagsabgeordnete Lothar Riebsamen gestern in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER sagte.

Um genügend Geld für alle im IRP enthaltenen Projekte zu haben, fordert Ramsauer eine PKW-Maut. Dazu gibt es aber keine Entscheidung der Bundesregierung. Um dennoch möglichst schnell einen Bau der B 31-Westumgehung zu ermöglichen, setzt Riebsamen weiter auf das von Müller entwickelte Friedrichshafener Modell. Und dazu bedürfe es einer klaren politischen Aussage des Ministeriums zu einer alternativen Finanzierung der Straße. Diese sei möglich, da das Ministerium in Berlin das Friedrichshafener Modell noch nicht grundsätzlich abgelehnt habe. Allerdings wurde vom Ministerium auf kritische Rechtsfragen verwiesen. Auf dem „Silbertablett“ sei dieses Modell geliefert worden, stützt Riebsamen seinen Parteifreund Müller.

Mit einer Entscheidung pro B 31-West könne ein Zeichen gesetzt und das Land in Zugzwang gebracht werden. Im Landesverkehrsministerium wird an einer Prioritätenliste für alle in Baden-Württemberg baureifen Bundesstraßen gearbeitet. Im Frühjahr solle diese Liste vorliegen, so Müller. Doch dass das Landesministerium als Kriterium für eine solche Rangliste eine ökologische Bewertung heranziehen will, versteht Ulrich Müller nicht. Denn Fragen des Naturschutzes seien im Planfeststellungsverfahren bereits zur Genüge erörtert worden.