Friedrichshafen 

02.09.2011  .

CDU-Landrat zum Thema B 31: Versagen der Politik

Als ein Versagen der Politik kritisierte der Landrat des Bodenseekreises, Lothar Wölfle (CDU), die aktuelle Hängepartie in Sachen Westumgehung der Bundesstraße 31 bei Friedrichshafen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister (OB) von Friedrichshafen, Andreas Brand, eröffnete der Landrat eine neue Plakataktion für den Bau dieser Umgehungsstraße.

 

Friedrichshafen – Als ein Versagen der Politik kritisierte der Landrat des Bodenseekreises, Lothar Wölfle (CDU), die aktuelle Hängepartie in Sachen Westumgehung der Bundesstraße 31 bei Friedrichshafen. Gemeinsam mit dem Oberbürgermeister (OB) von Friedrichshafen, Andreas Brand, eröffnete der Landrat eine neue Plakataktion für den Bau der B-31-Umgehung.

Wölfle kritisierte gestern Morgen auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Er habe in einem Brief, den er an die Kanzlerin adressiert hatte, eine Maut für die Autobahnen auch für Autos gefordert, um den Bau von Bundesstraßen finanzieren zu können. In dem Schreiben aus Berlin habe es geheißen, dieses Thema stünde nicht im Koalitionsvertrag, deshalb werde es nicht weiter verfolgt. „Das ist doch keine Antwort“, empörte sich der Landrat.

„Ganz bewusst“, sagte OB Brand, sei der Zeitpunkt der Fahrradmesse Eurobike ausgesucht worden, um auf eine neue Plakataktion für einen schnellen Bau der Westumgehung der B 31 zu werben. Mitten im Stau in Richtung Messegelände und bei leichtem Regen enthüllten Brand und Wölfle gemeinsam mit den beiden Häfler Stadträten Eberhard Ortlieb (Freie Wähler) und Eduard Hager (CDU) das neue Plakat in Höhe des ZF-Forschungszentrums an der Auffahrt zur B 31 Richtung Lindau.

Wölfle betonte, dass neben der West-Umgehung zwischen Friedrichshafen und Immenstaad auch der Bau der Überlinger B-31-Umgehung wichtig sei. Ein Ausbau der B 31 sei für die ganze Region von großer Bedeutung. Die neuen Plakate seien als Appell für eine weitere Mobilisierung wichtig. Auch um dem Eindruck in der Bevölkerung entgegen zu wirken, dass der Einsatz für einen baldigen Bau der B-31-Westumgehung vergeblich sei. „Es ist wichtig, dass die Bevölkerung weiter aktiv bleibt“, sagte Wölfle. Der Landrat lobte ausdrücklich die Stadt Friedrichshafen dafür, am Thema dran zu bleiben. Brand sagte, mit der neuen Plakataktion solle das Feuer am Lodern gehalten werden. Stuttgart und Berlin seien jetzt am Zug.

Auf der Eurobike gab es gestern ein erstes Treffen zwischen OB Brand und Landesverkehrsminister Winfried Hermann. Dieses war aber lediglich zu einem ersten Kennenlernen gedacht. Auf Einladung des Verbandes der Zweirad-Industrie besuchte Hermann gestern die Weltleitmesse für den Fahrradhandel. Im Herbst soll es ein erstes Arbeitstreffen mit Hermann zum Thema B 31 geben, sagte Brand auf Nachfrage des SÜDKURIER. Das Beste, was die Landesregierung für den Messestandort Friedrichshafen machen könne, sei, die B 30 im Süden von Ravensburg sowie die B-31-Westumgehung zu bauen und die Südbahn auszubauen, sagte Brand.

Im Stuttgarter Verkehrsministerium wird zurzeit an einer Prioritätenliste gearbeitet. Mit dieser soll festgelegt werden, in welcher Reihenfolge Bundesstraßen in Baden-Württemberg gebaut werden. Aktuell gibt es wesentlich mehr Straßenprojekte, die gebaut werden könnten, aber zu wenige Finanzmittel, die der Bund zur Verfügung stellt. Die Landesregierung will bei ihrer Liste auf dringliche und ökologisch vertretbare Straßenprojekte setzen.

Zwei Motive gibt es für die Plakat-Aktion: Zu einem, indem zwei Buchstaben im Wort Tourismus fehlen, heißt es in einer Presseerklärung der Stadt: „So wie dem Wort zwei Buchstaben fehlen, so fehlt in Friedrichshafen und der Region die B 31-neu“. Zu sehen sind die neuen B-31-Plakate an insgesamt zehn Standorten in der Stadt.