Am
Dienstag endete die Einwendungsfrist: Gegenüber dem SÜDKURIER äußern sich die
Sprecher der Fraktionen zur Südumfahrung.
Markdorf (gup) Am Dienstag endete die Einwendungsfrist gegen die
geänderten Planungsunterlagen zur Südumfahrung
Markdorf. Die Bürgerinitiative Pro Kluftern hatte
vorgestern ihre Sammeleinwendung gegen das Straßenprojekt abgegeben und damit
deutlich gemacht, dass auch die Änderungen im Planfeststellungsverfahren nichts
an ihrer ablehnenden Haltung deuteln konnten. Bei ihrer Haltung bleiben auch
die Parteien und Gruppen im Markdorfer Gemeinderat.
Auch dort bewirken die Änderungen keinen wie auch immer gearteten Sinneswandel.
Natürlich habe jeder das Recht, Einwände zu erheben, verweist Dietmar Bitzenhofer, Fraktionschef der Freien Wähler, im Gespräch
mit dem SÜDKURIER auf die öffentliche Aktion der Pro-Kluftern-Vertreter:
„Aber wir brauchen die Umgehung, die Zäsur durch Markdorf muss so bald wie
möglich aufgehoben werden.“ Insofern, so Bitzenhofer,
bleiben die Freien Wähler klar bei ihrer bisherigen Haltung, die sich auch auf
das Ergebnis des seinerzeitigen Bürgerentscheids gründet. Daran sehe man sich
nach wie vor gebunden. Die Südumfahrung möge zwar
„keine optimale Lösung“ sein, bekennt Bitzenhofer,
„doch wir brauchen sie auch hinsichtlich der künftigen Entwicklung unserer
Stadt.“
Dass die Klufterner erneut „ihr Veto einlegen
würden“, sei zu erwarten gewesen, sagt CDU-Chef Alfons Viellieber.
Die CDU sei sich einig und wolle die Südumfahrung,
denn nur sie bringe die nötige Entlastung. Viellieber:
„Daran hat sich für uns nichts geändert. Im Gegenteil: Die Umfahrung ist
dringender nötig denn je.“ Wer täglich durch Markdorf gehe und sage, man
bräuchte keine Entlastung, verkenne die Realität, sagt der
CDU-Fraktionsvorsitzende.
Bei der Umweltgruppe sieht
man das anders, wie Vorstandsmitglied Johanna Bischofberger
betont: Die UWG sei nach wie vor „strikt dagegen“. Die Südumfahrung
sei kein „schlüssiges und ausgewogenes Konzept, sondern nur ein Teilstück, das
in der Luft hängt“, sagt Bischofberger. Zu vieles in
den Planungen sei nicht transparent; zudem würden die Verkehrsprognosen nicht
auf realen Grundlagen basieren. Abgesehen davon, dass das Straßenprojekt eine
negative „Zäsur für die Umwelt“ bedeute, bestehe auch die Gefahr, dass es gar
nicht angenommen werde, meint Bischofberger – wegen
fehlender direkter Anbindungen. Anders die SPD: Die zweiköpfige Gruppe im Rat
bleibe gespalten, sagt Sprecher Uwe Achilles. Arnim Zumstein
sei für die Südumfahrung, er selbst dagegen – was er
aber nicht als dramatisch empfinde. Denn: Für beide Sichtweisen gebe es „gute
Gründe“. Für ihn selbst wäre die Südumfahrung nach
wie vor eine Hinterlandtrasse. Wenn man aber das vordringliche Thema Bundesstraßen-Entlastung
angehe, müsse man über die B 31 und die B 33 reden, nicht aber den Bau zweier
gänzlich neuer großer Straßen in Betracht ziehen. Zumstein
hingegen erwarte von der Südumfahrung eine
wesentliche Entlastungswirkung.