Bermatingen – Mit
Verwunderung hat der CDU-Ortsverband Bermatingen/Ahausen die Berichte im
SÜDKURIER vom 15.
und 16. Juli bezüglich der
Umgehungen von Markdorf und Bermatingen zur Kenntnis genommen, so heißt es in
einer Mitteilung der Partei. Der Technische Ausschuss der Stadt Friedrichshafen
und der Ortschaftsrat von Kluftern sind sich darin einig, dass die Umfahrungen
von Markdorf und Bermatingen erst dann gebaut werden sollen, wenn die B-31-neu
realisiert worden ist. Ebenso soll vorher geklärt werden, wie eine Verlegung
der Ortsdurchfahrt von Kluftern aussehen soll. Auf diese Inhalte der
entsprechenden Artikel antwortet die CDU mit der folgenden Stellungnahme.
Solche Vorschläge würden
von den Gegnern des Straßenneubaus gerne gesehen und tragen keineswegs dazu
bei, die Verkehrsverhältnisse im nördlichen Bodenseeraum zu verbessern,
schreibt die CDU Barmatingen/Ahausen: Der Gedanke, dass die Ortsumfahrung
Markdorf und Ortsumfahrung Bermatingen überhaupt erst dann gebaut werden
sollten, wenn die B-31-neu baulich realisiert ist, trage wenig zur
Problemlösung bei. Zurzeit, so die CDU, existieren weder baureife Pläne für den
Bau der B-31-neu, noch ist eine verbindliche Finanzierung in Sicht. Mit einer
Fertigstellung und Inbetriebnahme der weiterführenden Umgehungsstraße B-31 –
neu von Friedrichshafen bis Immen-staad dürfte aufgrund der in der
Vergangenheit gemachten Erfahrungen mit einem Jahrzehnt zu rechnen sein.
Der
CDU-Ortsverband kann der Zurückstellung der Ortsumfahrungen von Markdorf und
Bermatingen bis zum „Sanktnimmerleinstag“ unter den genannten Bedingungen unter
keinen Umständen zustimmen. Das Planfeststellungsverfahren für die
Umgehungsstraße Bermatingen läuft und sollte nicht mehr länger hinausgezögert
werden. Man hofft im CDU Ortsverband, dass die Planfeststellungsbehörde im
Regierungspräsidium Tübingen bald einen Anhörungstermin ansetzt, um das
Verfahren weiter zu bringen. Bis zum Bau und der Fertigstellung einer Umfahrung
von Bermatingen werde erfahrungsgemäß noch einige Zeit vergehen. Um die
Zwischenzeit bis zu einer Realisierung der Umgehungsstraße zu überbrücken,
sollten verkehrliche Maßnahmen zum Schutze der Bürger umgesetzt werden. Der
CDU-Ortsverband unterstützt daher die Überlegungen von Bürgermeister Martin
Rupp, mit den Behörden Kontakt aufzunehmen, um Maßnahmen zur Dämpfung des sehr
starken Durchgangsverkehrs in der Ortsdurchfahrt durchzusetzen.
Das Queren
der stark belasteten Ortsdurchfahrt durch Fußgänger sei heute nur noch im
„Hasengalopp“ möglich, so die CDU. Ältere und gehbehinderte Menschen seien bei
dem starken Verkehrsaufkommen darauf angewiesen, dass sie über die Straße
geleitet würden. Besonders der Straßenabschnitt, in dem sich die Geschäfte
befinden (Sparkasse, Apotheke, Rathaus) sei extrem gefährlich. Dieser Zustand
könne auf Dauer nicht mehr hingenommen werden. Die Verkehrsbelastung von weit
über 10 000 Fahrzeugen pro Tag habe die Zumutbarkeitsgrenze für die Bevölkerung
längst überschritten. Auch sei die Substanz der alten Fachwerkhäuser, die
teilweise sehr dicht am Fahrbahnrand stehen, gefährdet.
Der provisorisch
eingerichtete Überweg am Rathaus Bermatingen habe sich während der großräumigen
Umleitung als eine große Erleichterung erwiesen, so die örtliche CDU. Aber auch
Schwachstellen seien zu beobachten gewesen, da die Sicht aus Richtung Westen
eingeschränkt ist. Besser wäre an dieser Stelle die Einrichtung einer
Signalanlage, die den gesamten Bereich umfasst. Die CDU Bermatingen wird sich
daher für einen „Rückbau“ der Ortsdurchfahrt durch die Einrichtung von
geschwindigkeitsdämpfenden Maßnahmen – wie beispielsweise Signalanlagen, Mini-
Kreisverkehrsplätze und zusätzliche Überwege – einsetzen, heißt es in der
Stellungnahme des Ortsverbandes. Ein Minikreisverkehrsplatz könnte man sich zum
Beispiel beim Café Wehr vorstellen, um an dieser unübersichtlichen Kreuzung die
Verkehrssicherheit zu verbessern. Geschwindigkeitsbegrenzungen auf 30 Km/h auf
besonders gefährdeten Abschnitten der Ortsdurchfahrt sollten ebenfalls geprüft
und zu deren Einhaltung Radaranlagen eingesetzt werden.
Diese Vorschläge richten
sich in erster Linie an die zuständigen Behörden, die im Hinblick auf eine
eventuelle verzögerte Fertigstellung der Ortsumfahrung in absehbarer Zeit
umgesetzt werden müssten. In Anbetracht der untragbaren Verkehrssituation hofft
der CDU-Ortsverband, dass diese Anliegen positiv bewertet und bald angegangen
werden können. Die CDU wird nach der Ferienzeit in einer öffentlichen
Veranstaltung mit den zuständigen Behörden diese Themen diskutieren.
KOMMENTARE
Die CDU
wunderts sich,
von blackcrowe
(62 Beiträge) 05.08.2011 09:44
das wundert mich wiederum. Seit Jahren bringt die
Bürgerinitiative genau die Vorschläge und Anträge in den Gemeinderat ein, die
die CDU nun als Allerletzte auch für sich entdeckt. Verkehrsinseln,
Kreisverkehre, Zebrastreifen am Rathause, Geschwindigkeitsreduzierung, Rückbau
der Ortsdurchfahrt...alles Ziele, denen sich die Bürgerinitiative seit Jahren
verschreibt und die die bürgerliche Mehrheit im Gemeinderat samt Bürgermeister
jedes Jahr undiskutiert in den Papierkorb geworfen hat mit Hinweis auf die ja bald
zu bauende Ortsumfahrung. Nun legt man langsam die Hände aus dem Schoß nachdem
man merkt, daß ich der politische Wind aus Stuttgart
geändert hat und beinahe täglich neue Hinweise auftauchen, daß die
Ortsumfahrung (glücklicherweise) bald hinter dem Horizont verschwindet. Erst
dieser Tage konnte man auf der Homepage des RP Tübingen nachlesen, daß der DTV
Verkehr in der Ortsdurchfahrt Bermatingen in den letzten Jahren um 1500 Kfz/24h
abgenommen hat und mit 10700 Kfz/24h
Die CDU
wundert sich,
von blackcrowe
(62 Beiträge) 05.08.2011 09:56
kein Auto
mehr als noch vor 10 Jahren durch den Ort fährt, Tendenz weiter abnehmend. Mit
was für erfundenen Horrorzahlen (prognostiziert wurden zum Bürgerentscheid 2003
für 2010 ein Plus von 70%( 17.600Kfz/24h)) wurde der Bürgerentscheid damals
manipuliert. Und wer erst dieser Tage vom Rückgang und der immer stärker
überalternden Bevölkerung hier in der Region las weiß, daß es auch zukünftig
weniger Verkehr hier geben wird. Wer, wie ich, seit vielen Jahren in den Neuen
Energien und alternativen Antrieben arbeitet, weiß auch, daß sich das Lärmthema
mit der flächendeckenden Einführung von Elektrofahrzeugen bald erledigt haben
wird.
Die CDU verliert seit langem Wähler, weil sie eben nicht die konservative
Partei ist, die sich eben auch um die Bewahrung der Schöpfung und dem
Landschafts- und Umweltschutz kümmert. Es würde ihr gut zu Gesicht stehen, sich
in Fragen wie Verkehr oder Umwelt Rat von außen zu holen, der in diesen Bereich
leider nicht vorhanden ist.
Das
Florianprinzip schlägt zurück
von Fliegenkopf
(17 Beiträge) 05.08.2011 10:30
Wer wie die
Stadt Markdorf seine Mitbürger vor Straßenlärm schützen will und dazu seine
Straßen größten Teils über die Flächen der Nachbargemeinden plant, darf sich
nicht wundern, wenn diese ihren eigenen Projekten Vorrang gibt. Personen die
sich darüber wundern leben wohl in einem Paralleluniversum und sollten, sofern
sie in Kommunalvertretungen oder -Verwaltung sind dort bei nächster Gelegenheit
nicht wieder gewählt werden.
Im Prinzip können die Bürger von Kluftern, Markdorf, Bermatingen froh sein,
wenn die Umgehungen nicht vor der B31 gebaut werden. Ein Ausbau vor der B31
hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit zur Folge, dass die Umgehungen erneut
ausgebaut und zur B31n umfirmiert werden.
Exakt
von blackcrowe
(62 Beiträge) 05.08.2011 10:36
Wer für den
baldigen Bau der B31neu ist (und die CDU bekennt sich dazu ja lautstark), darf
auf keinen Fall die Ortsumfahrungskette (FN West - Klufter - Markdorf Süd -
Neufrach Süd - Neufrach Mitte - Beuren) im Bau vorziehen. Dazu reicht ein Blick
in die gerade ausliegenden Planfeststellungsunterlagen der Südumfahrung
Markdorf, in welcher erschreckend deutlich und eindeutig als rechtfertigung der
SU Markdorf steht "Aufnahme von Teilen des B31 Verkehrs". Wenn erst
mal ein Teil des Verkehrs durchs Hinterland abgeleitet wird, reduziert sich der
Druck in der Flasche die B31neu zu bauen...