01.08.2011  .

Auch Ittendorf will Tempo 30

Die Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung informierte bei einem Treffen über den aktuellen Sachstand. Auch verkehrsberuhigende Maßnahmen baulicher Art stehen auf dem Wunschzettel.

Der Einladung der Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf ins Bürgerhaus sind rund 30 Bürger gefolgt. Thema war eine geplante Sammeleinwendung zur Änderung des Planfeststellungsantrags zur Ortsumfahrung Markdorf K 7743 neu aus dem März 2009. In der Runde wurden einzelne Passagen diskutiert und zusätzliche Anregungen eingebracht. Mit der Bitte, die Sammeleinwendung zu unterschreiben, zog der stellvertretende Vereinsvorsitzende Fritz Käser ein Fazit: „Wir wollen nicht eingekreist und durchschnitten werden von Straßen.“ Der Vorsitzende Heiner Wegis ergänzte: „Wir werden diese Woche von Haus zu Haus gehen, um Unterschriften zu sammeln.“ Die Einwendungen von 2009 seien schon von rund 50 Prozent der wahlberechtigten Ittendorfer unterschieben worden, der Termin für die Einreichung der jetzigen Sammeleinwendung ist der 9. August.

Zu Beginn der Veranstaltung hatte Fritz Käser mit Genugtuung erklärt: „Unsere Einwendungen von 2009 hatten Erfolg!“ Er legte eine Liste mit 36 Häusern in Ittendorf und Wirrensegel vor, die jetzt Anspruch auf Subventionen zum passiven Lärmschutz durch entsprechende Fenster hätten, da die Belastung dort über 70 db(A) bei Tag und mehr als 60 db(A) in der Nacht betrage.

Eine erneute Sammelweinwendung sei jetzt notwendig geworden, weil der Planfeststellungsantrag aus dem Jahr 2009 geändert wurde, sagte Käser. Die jetzigen Einwendungen beträfen nur die Änderungen, die Sammeleinwendung aus 2009 bliebe voll umfänglich erhalten. Käser erklärte die Gründe für die Planänderungen als vorgebrachte Einwände, geänderte Verkehrs-, Lärm- und Emissionsgutachten, die Ansiedlung des Logistikzentrums der MTU in Kluftern, Maßnahmen der Verkehrsberuhigung in Kluftern, eine Neuerhebung der Verkehrsbelastungen sowie die Einbeziehung von Stetten und Leimbach.

Anhand einer Präsentation mit verschiedenem Kartenmaterial zu den geplanten Umfahrungen Friedrichshafen, Kluftern, Markdorf und Bermatingen bezweifelte Käser den im Planfeststellungsantrag und Untersuchungen beschriebenen Verkehr: „Wir können für Ittendorf mehr Verkehr erwarten, als die Annahme unterstellt.“ Ein vierspuriger Riedleparktunnel oder der B-30-Ausbau stünden ja beispielsweise noch in den Sternen. Zu den Forderungen in der Sammeleinwendung zählen weiterer Gebäudelärmschutz, aktiver Lärmschutz wie Flüsterasphalt und eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde wie in Hagnau.

Schallschutzwände in Wirrensegel

Die Bürger forderten in der Diskussion, gerade beim Thema 30er-Zone in Fahrtrichtung Markdorf eine „Bremse“ einzubauen, denn gleich nach dem Blitzer würden die Fahrzeuge wieder auf 70 bis 80 Kilometer pro Stunde beschleunigen. Insgesamt wurden verkehrsberuhigende Maßnahmen baulicher Art gefordert. Außerhalb Ittendorfs solle eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 Kilometer pro Stunde erfolgen und auch Schallschutzwände seien im Bereich Wirrensegel denkbar.