Friedrichshafen – „Im Großen und Ganzen zufrieden“ sind
die Studenten der Zeppelin-Universität mit ihrer Kampagnenarbeit für die B
31-neu, die mit der Landtagswahl am 27. März endete.
Es sei gelungen, die B 31-neu mehr in den Fokus zu rücken, meinte Sprecher
Eric Aufricht am Mittwoch in einem Resümee. Zuletzt
wurden rund 170 Unterschriften bei der IBO gesammelt und als Postkarten an das
Bundesverkehrsministerium geschickt. Positiv waren auch die zur Aktion
gestaltete Homepage mit Film oder die Flyer.
Es gibt aber auch Kritik: „Der große Wurf ist nicht gelungen“, so Aufricht. Maßgeblich habe dies an der wenigen Zeit gelegen,
die den sechs Studenten zur Verfügung stand. Allerdings gelegentlich auch an
unterschiedlichen Ansichten über das gemeinsame Vorgehen mit den anderen
Beteiligten für einen Ausbau der B 31-neu: der Stadtverwaltung und dem Bündnis
Pro B 31.
Ausgangspunkt der Aktion war, wie berichtet, das Thesenpapier „Diagnose
Verkehrsinfarkt – Therapie statt Wunderheilung“ der Studenten von Anfang
Dezember vergangenen Jahres. Daraus entstand das Kampagnenbüro, das Mitte
Februar in einem Container in der Stadt am Zeppelin-Museum eingerichtet wurde
und dieser Tage entfernt wird. Es sollte in der Wahlkampfphase für mehr Schwung
und Druck in der B-31-neu-Debatte sorgen. Dabei wollten die Studenten
ausdrücklich überparteilich arbeiten und sich nicht in die Untiefen der
Parteienauseinandersetzung begeben. Dies habe manchen Abgeordneten etwas
brüskiert, stellte Aufricht fest. Mit dem
parteiübergreifenden Bündnis Pro B 31 habe die Zusammenarbeit gut funktioniert.
Allerdings: „Wir wollten eine direktere Strategie fahren“, so Aufricht. Stadt und Bündnis wollten eher hinter den
Kulissen agieren, hätten dabei allerdings auch Erfolge erzielt, meinte Philipp Darkow.
Man wollte aber keine
Konkurrenz, sondern eine gegenseitige Ergänzung, so Rabea Lippert: Diplomatie
sei natürlich wichtig. Für die Studenten schwierig zu bewerten sei insbesondere
das Gespräch mit Andreas Scheuer (CSU), Staatssekretär im
Bundesverkehrsministerium, bei dem sie nicht dabei waren, über das „Friedrichshafener Modell“ am 3. März, meinte Frederik Rimpf. Sie hätten die Aussagen Scheuers
mehr als Ohrfeige empfunden und ein klares Bekenntnis erwartet, so Philipp Darkow. „Wir sind ein Stück weit skeptisch, ob hier
wirklich der politische Wille vorhanden ist“, sagte Aufricht.
Wissenschaftlich aufgearbeitet werden soll der gesamte Prozess bis zum
Herbst und dann als Buch erscheinen. Die Homepage wird voraussichtlich die
Stadt weiterführen. Absprachen dazu wird es noch geben.