Friedrichshafen  

Verkehr B31

B 31-Finanzierung wird geprüft

Friedrichshafen – Ob ein „Friedrichshafener Modell“ grundsätzlich für die Finanzierung von Bundesstraßen möglich ist, werde bis zur Sommerpause klar sein. Das sagte Andreas Scheuer (CSU), parlamentarischer Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, in Friedrichshafen.

Scheuer ließ sich hier wie in Überlingen über die dort jeweils geplanten Umgehungen der B 31 informieren. Sollte das Modell, das eine private Vorfinanzierung vorsieht, umgesetzt werden, könnte ein Bau des B 31-Abschnitts bei Friedrichshafen schon 2012/2013 möglich sein.

Die rechtliche Prüfung auf Bundesebene soll bis Mitte des Jahres erledigt sein. Knackpunkt bei der juristischen Beurteilung des „Friedrichshafener Modells“ sind Bedenken des Bundesrechnungshofs, dass mit einem solchen Finanzierungskonzept bereits auf noch nicht beschlossene Haushaltspläne des Bundes vorgegriffen werde. Zum anderen soll eine Einzelfall-Lösung für die Zeppelinstadt am Bodensee ausgeschlossen werden. Geistiger Vater des „Friedrichshafener Modells“ ist der ehemalige baden-württembergische Verkehrsminister Ulrich Müller. Er sitzt heute noch für die CDU im Stuttgarter Landtag. Die Gelder für eine private Vorfinanzierung würden gegebenenfalls von den Friedrichshafener Stiftungsbetrieben, vor allem dem Getriebehersteller ZF AG, zur Verfügung gestellt werden. Hauptgesellschafter der Stiftungsbetriebe ist die Stadt. „Straßenbau ist grundsätzlich Sache der öffentlichen Hand. Wenn bei der B 31 von diesem Grundsatz abgewichen werden soll, müssen die juristischen Bedingungen genau geprüft und die Finanzierungsdetails exakt geklärt sein. Erst dann kann ZF eine Entscheidung treffen und gegebenenfalls einen Beitrag leisten“, heißt es in einer Stellungnahme des Unternehmens. Norbert Zeller, SPD-Landtagsabgeordneter des Bodenseekreises, kritisiert im Zusammenhang mit einer möglichen privaten Vorfinanzierung der B 31-Umgehung bei Friedrichshafen, dass der Bund die Mittel für den Bau von Bundesstraßen in Baden-Württemberg um 90 Millionen Euro jährlich gekürzt habe.