Fünf Großplakate mahnen B31 neu an, wo es jeden Tag zu
Verkehrsbehinderungen kommt. Diese Initiative von Kreis und Stadt
Friedrichshafen soll den Unmut der Bürger über die Situation zeigen.
„Ich steh' im
Stau, holt mich hier raus!“, fordert der kleine Junge, der vom Plakat schaut und
über ein halb heruntergekurbeltes Autofenster linst. Noch mehr ärgern dürfte
sich wohl der Kurierfahrer im zweiten Plakatmotiv, der frustriert sein Lenkrad
umklammert.
Seine Botschaft: „Hier wird jeder Blitz-Kurier zur Schneckenpost.“ Die Rede
ist vom täglichen Stau auf der Bundesstraße 31. Fünf neue Großplakate – eine
Initiative von Landratsamt Bodenseekreis und der Stadt Friedrichshafen – mahnen
den sofortigen Baubeginn des Ausbaus der B 31-neu an. Das Motto lautet „B 31.
Ausbauen statt Ausreden“. Täglich fahren 30 000 Fahrzeuge entlang der B 31. Mehr
als zehn Prozent davon sind Lkws. „Zu beobachten ist, dass der Transitverkehr
immer mehr zunimmt. Diese Situation werden wir nicht länger hinnehmen“, sagte
Bürgermeister Peter Hauswald bei einer Plakataktion auf der Grünfläche am Friedrichshafener Stadtbahnhof. Rund 30 Bürger sind
gekommen, um ihren Unmut über die Situation zu zeigen. Jetzt sei der Zeitpunkt
gekommen, an dem die Menschen auf ein Zeichen warten. Die rechtlichen Hürden
seien ausgeräumt, die Trassen rechtskräftig planfestgestellt.
„Deshalb fordern Friedrichshafen und der Bodenseekreis den sofortigen Baubeginn
und werden die Aktion bis zum ersten Spatenstich fortsetzen“, so Hauswald. „Das
erlebe ich nicht mehr“, war aus der Reihe der „Pro B 31-neu“-Demonstranten zu
hören. „Doch, doch“, versprach der Bürgermeister. Mit Vertrösten wolle man sich
nicht mehr länger abspeisen lassen. „Wir wollen klare Aussagen und Signale
dafür, dass es in absehbarer Zeit losgeht.“
Neben Vertretern der Stadt und des Kreises waren vor allem von Lärm und
Abgasen geplagte Bürger bei der Plakataktion. „Wir warten schon so lange. Es
reicht“, lautet der Tenor. Die neue B 30 sei schon Thema gewesen, als sie das
Abitur gemacht habe, erzählte Beate Knauss. „Heute
bin ich Großmutter und eigentlich von der Großstadt an den See gezogen, um mehr
Ruhe zu haben“, machte sie ihrem Unmut Luft. Auch vom Straßenlärm betroffene
Bürger aus Fischbach waren vor Ort.
Aufgestellt wurden die fünf Großplakate an der Friedrichstraße beim Stadtbahnhof,
an der Löwenunterführung, an der Äußeren Ailinger
Straße, am Mühlöschknoten bei der Auffahrt zur B 31 und an der Zeppelinstraße
zwischen Frei- und Seebad und Tannenhagschule in Friedrichshafen-Fischbach.