B-31-Umgehung: Tanja Gönner unterstützt Idee zur Vorfinanzierung

Friedrichshafen (dim) Diese Überraschung war gelungen: Anlässlich des Festakts zum 100-jährigen Bestehen des Württembergischen Yachtclubs erklärte Baden-Württembergs Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner, dass das Land die Idee einer Vorfinanzierung des Baus der Umgehung der Bundesstraße 31 zwischen Immenstaad und Friedrichshafen unterstützen und auch gegenüber dem Bund vertreten werde. Noch im November hatte sich die Ministerin gegenüber einer Vorfinanzierung sehr reserviert gezeigt.

Präsentiert hatten damals den Vorschlag bei einem Termin mit Gönner in Stuttgart Oberbürgermeister Andreas Brand und Vertreter der Initiative „Pro B 31“. Das Geld sollen Stiftungsbetriebe, vorneweg die ZF AG, bereitstellen. Für den Ausbau der B 33 im Raum Konstanz übernimmt das Land die Vorfinanzierung der Planungsleistungen komplett für den Bund. Für die B 31 gab es bisher keine solchen Überlegungen.

 

Kommentar dazu auf der Seite 20.

 

Kommentar:

Verschiedenes Maß

Wer an Wunder glaubt, ist in dieser Frage völlig falsch gewickelt.

Vielmehr ist es ein Termin, und zwar der 27. März, der dazu geführt hat, dass Tanja Gönner als Umwelt- und Verkehrsministerin des Landes am Samstag ein klares Bekenntnis zum Bau der Umgehung der Bundesstraße 31 bei Friedrichshafen gab. Sie bekundete, geschickt gewählt, vor dem Publikum des Festakts zum 100-Jährigen des Yachtclubs, dass sie eine mögliche städtische Vorfinanzierung unterstützen werde. Und sie werde diese Idee auch gegenüber dem Bundesverkehrsministerium vertreten. Ganz neue Töne! Im November vergangenen Jahres hatte sie der Pro B 31-Delegation mit Oberbürgermeister Andreas Brand an der Spitze noch die kalte Schulter gezeigt. Die Fakten-Lage zur Vorfinanzierung der B 31-Umgehung zwischen Friedrichshafen und Immenstaad hat sich seit November nicht verändert, die Umfragewerte und die Nähe zur Landtagswahl aber schon. Im Wahlkampf den Bürgern klar zu machen, dass der Ausbau der B 33 bei Konstanz vom Gönner-Ministerium anders behandelt wird als die geplante Umgehung bei Friedrichshafen hätte der CDU nicht zum Vorteil gereicht. Denn für die B 33 nimmt das Land selber Geld in die Hand, um den Bau voranzutreiben. Baden-Württemberg tritt im Konstanzer Fall für das Bundesverkehrsministerium in Vorleistung. Nach der B 33-Entscheidung gibt es nun einen Sonderfall B 31-Ost. Und dieser wird für Ungemach unter den Christdemokraten im Bodenseekreis sorgen. Denn auch die Überlinger hoffen auf eine B 31-Umgehung. Nur gibt es dort keine Stiftungsbetriebe in städtischer Hand und bisher keine hochkarätige politische Unterstützung. So stellt sich die Frage, ob Bundeskanzlerin Angela Merkel bei ihren Wahlkampf-Terminen in der Region in der Frage der Finanzierung von Bundesstraßen für Klarheit sorgt.