Studenten der
Zeppelin-Universität sind bereit, das von ihnen angeregte Kampagnenbüro für die
Straßenbauprojekte B 30/B 31 Wirklichkeit werden zu lassen. Die Studenten
fordern Befürworter/Unterstützer dazu auf, die Organisation und Finanzierung
eines solchen Büros mit den Ideengebern abzuklären.
Bodenseekreis (sk/wex) Eine wenig hoffungsvolle Antwort erhielten dieser
Tage Friedrichshafens Oberbürgermeister Andreas Brand und Landrat Lothar Wölfle auf einen Brief, den sie zusammen mit Vertretern der
regionalen Wirtschaft an Verkehrsminister Peter Ramsauer zu den Themen Ausbau
von B 30, B 31 und Südbahn geschrieben hatten. Der Parlamentarische
Staatssekretär Andreas Scheuer (CSU) antwortete wortreich im Namen des Verkehrsministers,
dass man das Anliegen die verkehrliche Situation kenne, verstehe und
unterstützte. Doch leider fehlten derzeit Mittel. Und deshalb sei gegenwärtig
„ein Gespräch in der Angelegenheit … nicht zweckdienlich“. Da erhält der
Vorschlag von Studenten der Zeppelin-Universität, ein Kampagnenbüro
einzurichten, um den Bundesstraßenausbau professionell und rasch einzufordern,
doch Auftrieb, zumal diese Idee in der Region inzwischen auf erheblichen
Zuspruch stößt.
„Wir freuen uns sehr, dass
die absolute Mehrheit der Rückmeldungen den Vorschlag eines überparteilichen
und unabhängigen Kampagnenbüros begrüßt. Täglich werden wir aufgefordert, aus
der wissenschaftlichen Erhebung eine Umsetzung zu machen – Die Studenten haben
gestern beschlossen: Wir stehen bereit“, sagt Lars Schatilow,
Leiter des Lobbying-Seminars zum Ausbau der
Bundesstraßen 30 und 31.
„Es macht Sinn, die Bürger an öffentlichen
Infrastrukturprojekten aktiv zu beteiligen. Eine groß angelegte Kampagne
inmitten der Wahlkampfzeit würde deutlich machen, dass der Bodensee nicht
länger ignoriert werden kann“, so Schatilow. „Wir
rechnen nicht mit Großdemonstrationen, doch die Region hat nur eine
Verkehrslebensader – da kann man mit Wenig, Viel erreichen“, erklärt Eric Aufricht, Student der Politik- und
Verwaltungswissenschaften.
Dem SÜDKURIER haben die
Studenten die Zusagen für ein Büro seitens der hiesigen Wirtschaft,
Bürgerinitiativen, Politiker und Bürgermeister entnommen. „Wir laden alle ein,
die in den Medien die Unterstützung für ein Kampagnenbüro mitgeteilt haben, um
Organisation und Finanzierung zu klären. Pünktlich zur heißen Phase des
Wahlkampfs geht's los“, sagt Aufricht. Der Ort für
das Kampagnenbüro ist bereits klar: „Natürlich dort, wo der Stau am größten
ist“, heißt es in der Mitteilung aus der Zeppelin-Universität. Mit dem
Kampagnenbüro wollen die Studenten die Forderung des Ausbaus zentralisiert zum
Ausdruck bringen. „Ein derartiger Ort kann Anlaufstelle für Bürger,
Wirtschaftsvertreter, Medien und Politiker sein, um öffentlichkeitswirksame
Aktionen zu organisieren“, betont Aufricht. „Das
Besondere einer Kampagne ist, dass ihr Ziel vorab fest steht. So ist klar: Die
Studierenden werden gemeinsam mit Bürgern, Medien und der stark betroffenen
Wirtschaft am Bodensee alles dafür tun, dass der Ausbau schnellst möglich
kommt“, sagt Schatilow.