Oettinger kündigt B31 an

Während sich draußen die Schüler draußen lautstark Gehör zu verschafften suchten, zog das Bündnis „Pro B 31“ die leisen Töne gegenüber der CDU-Politprominenz vor. In kleiner Runde traf man sich für ein paar Minuten im Messe-Foyer zur Übergabe eines Aufrufs. Auch OB Andreas Brand blieb sehr moderat.

(Friedrichshafen/mh/af) Günther Oettinger zeigte sich gestern im Gespräch mit den Aktivisten von Bündnis Pro B 31 zuversichtlich, dass aus Berlin grünes Licht für den Bau der Umgehung kommt. Wann, weiß der Ministerpräsident zwar auch nicht, aber er ist sicher:„Die B 31 ist näher als je zuvor“, und betont aus Landessicht: „Dieser Abschnitt ist die wichtigste Bundesstraßenmaßnahme im ganzen Regierungsbezirk Tübingen“.

Es komme jetzt darauf an, dass Berlin keinen Kahlschlag vornehme. Dann sei er sicher, dass die B 31 in den „nächsten Jahren“ gebaut werde, und zwar nicht nur die Umfahrung Friedrichshafen, sondern durchgehend bis Überlingen. Am Montag komme der neue Verkehrsminister Ramsauer zur Eröffnung des A 96-Teilstücks zum ersten Mal ins Ländle. „Da werden wir ihn ausdrücklich auf die Dringlichkeit der Bundesstraßen in der Bodenseeregion hinweisen“, sagte der Ministerpräsident.

Mit dem Aufruf „Setzen Sie sich ein für einen Baubeginn der vollständigen Ortsumgehung B 31 FN sowie ihrer Weiterführung noch 2010“ hat das Bündnis Pro B 31 gestern die Teilnehmer des CDU-Parteitags überrascht. B 31-Aktivist Rolf Schilpp hatte noch vor Beginn der Veranstaltung die Gelegenheit, das Papier Ministerpräsident Oettinger und seinem Nachfolger Stefan Mappus persönlich in die Hand zu drücken. Mit von der Partie waren Heinz Schaack und Norbert Fröhlich (CDU), Dieter Stauber (SPD) und Eberhard Ortlieb (FW).

In ihrem Aufruf, der auch von der FDP unterstützt wird, schildern sie die „katastrophale Verkehrsinfrastruktur in unserer Region“ und mahnen eine zügige Realisierung des Ausbaus der B 31 / E 54 zwischen Überlingen und Friedrichshafen sowie der B 30 zwischen Ravensburg und Friedrichshafen einschließlich der Elektrifizierung der Südbahn an. Nur so könne die „bedeutende und innovative Wirtschaft mit ihren über 20000 Arbeitsplätzen, der Tourismus am See und die Zukunft der zweitgrößten Messe Baden-Württembergs gesichert werden. Seit mehr als 30 Jahren warten die Menschen hier auf die vollständige Umgehung der Stadt, steht in dem Papier. Nun seien die rechtlichen Voraussetzungen geschaffen.

Das Thema Verkehr hat auch Oberbürgermeister Andreas Brand aufgegriffen, der das einzige Grußwort an die Delegierten richtete. Er wünsche sich ein Signal des Parteitags vom See nach Berlin, damit der Ausbau von Südbahn, B 30 und B 31 vorankomme. Auch Landrat Lothar Wölfe, als CDU-Mitglied stellvertretender Tagungspräsident, hatte sich fest vorgenommen, seine Parteifreunde auf die Verkehrsthemen der Region anzusprechen.

(Erschienen: 20.11.2009 20:40)