Es kommt der Tag, an dem Bagger baggern wollen

Mit vereinten Kräften haben Stadt und Landkreis am Montag Schulterschluss demonstriert und Transparente entlang der B31 in enthüllt, die prominenten Besuch von Baggern und Raupen erhielten. „Wir lassen nicht locker“, sagt Oberbürgermeister Andreas Brand in Richtung Stuttgart und Berlin.

Der Ton wird rauer. Als Oberbürgermeister Andreas Brand am Montag zusammen mit Landrat Lothar Wölfle kurz vor der Tannenhag-Schule in Fischbach unter dem Beifall von Ratsmitgliedern, dem Aktionsbündnis Pro B31 und vereinzelten Bürgern die Transparente entrollten, hatten sie ihre Mahnungen in Richtung Stuttgart und Berlin bereits gesagt. Deutlich und bestimmt gaben sowohl Brand als auch Wölfle der Bundes- und Landespolitik die Hausaufgaben vor. Die Bagger stehen bereit, jetzt seien Land und Bund an der Reihe. Die Geschichte eines alten ZFlers, die Andreas Brand zum Besten gab, zeigt vielleicht die Dimensionen. Der habe schon in der Schule ausrechnen müssen, wieviele Bäume an einem Kreisverkehr gefällt werden müssten, weil „da ja nächstes Jahr die Straße hinkommt“. Der Mann ist in Rente und den Kreisverkehr gibt es noch immer.

Vor 14 Tagen lief die Plakataktion an, am Montag traten die Bagger und Raupen der Firma Zeppelin Baumaschinen auf den Plan, die diese für die Aktion zur Verfügung gestellt hat. Damit zeigt die Stadt, was Brand eindrucksvoll beschrieb: „Wir lassen nicht locker, bis die Bagger zum Einsatz kommen.“ Er habe einfach kein Verständnis mehr dafür, dass sich Straßenbau in Ausbesserungen und Belagsarbeiten erschöpfe. Es sei ein trauriges Kapitel, dass erst nach 30 Jahren die A96 vierspurig ausgebaut sei. „Respekt und Hut ab“ allen Fischbachern zollte Brand, die diese Situation jahrzehntelang ertragen hätten. Und vor diesem Hintergrund seien Leberplan („das Verkehrsproblem ist zu den Sommerspielen München 72 gelöst“) oder Schockenhoff-Aussage („das Geld ist da“) als leere Versprechungen zu werten. „Wenn wir das nächste Mal zusammenkommen, dann um den Baggergriff zu betätigen“, meinte Brand abschließend. Und in Richtung Landesparteitag der CDU am Wochenende in der Stadt: „Ich hoffe, dass alter wie auch neuer Ministerpräsident im Stau stehen werden“.

Daran knüpfte Landrat Lothar Wölfle an: „Als stellvertretender Tagungspräsident des Landesparteitages können Sie mir jetzt schon glauben, welches Thema ich da am ehesten ansprechen werde. Diese Straße ist nicht das Problem der Stadt, sondern der Region“, so Wölfle.

Auch wenn am Montag weder Baggerbiss noch Spatenstich anstanden, zeigte die Maßnahme entlang der B31 zwischen Fischbach und Landratsamt bereits vereinzelt Wirkung. Die ein oder andere Lkw-Hupe ertönte unterstützend zu den Transparenten. Und hier und da waren Bemerkungen zu hören: „Vielleicht wäre es auch mal gut, die Bagger direkt auf die Straße zu stellen“ oder „da muss jetzt noch viel mehr passieren, damit die in Berlin und Stuttgart endlich aufwachen. Bleibt abzuwarten, wie die Landes-CDU auf die Bagger reagiert.

(Erschienen: 16.11.2009 20:10)