B 31-Aktion: Friedrichshafener Bürgermeister fordern freie Fahrt

 (AF/FOTO: KÄSTLE) "Wir haben alles. Außer freie Fahrt." Mit diesem Slogan mahnt die Stadt Friedrichshafen seit gestern auf zehn Großplakaten den Ausbau der B 31 an. Bevor sie ins Rathaus sind, haben Oberbürgermeister Andreas Brand und Erster Bürgermeister Stefan Köhler das erste Plakat in Fischbach geklebt. Um 8.30 Uhr ging es los. Die Mannen vom Baubetriebsamt hatten für ihre Chefs alles parat gemacht, die Plakatwand von den Köpfen der Wahlkämpfer und ihren Parolen gesäubert, Leim angerührt und leuchtend rote, warme Schutzwesten mitgebracht. Anstatt Plakate zu kleben, würden Brand und Köhler viel lieber den Spaten in die Hand nehmen und für die B 31 kräftig zustechen. Doch bis jetzt gibt es weder aus Berlin noch aus Stuttgart konkrete Signale, was die Finanzierung und damit den Baubeginn angeht. Von wegen "Wir können alles. Außer Hochdeutsch", wie die Landesregierung weißmachen wollte. An weiteren Standorten verkünden die 3,56 mal 2,52 Meter große Plakate, was man in Baden-Württemberg nicht kann: Straßen bauen, auf die die Menschen in der Region seit Jahrzehnten warten. Am Bodensee ist es die B 31, im Schussental die B 30. Anwohner, Industrie, Handel, Mittelstand, Tourismus, Messe und Flughafen litten unter der Verkehrsmisere, so Bürgermeister Brand. "Die gesamte Region braucht dringend bessere Verkehrsanbindungen". Das gelte gleichermaßen für den Weiterbau der B 30 aus Richtung Ravensburg und die Elektrifizierung der Südbahn. "Wir dürfen einfordern, was dieser Stadt, dieser Region zusteht"; sagen Brand und Köhler.

(Erschienen: 30.10.2009)