Kommunalpolitik
Informationen zur
Ortsentwicklung erwarteten am Mittwochabend Klufterns
Einwohner von Baubürgermeister Stefan Köhler. Das Konzept des Bürgergesprächs
war nach dem Prinzip „Rede und Antwort“ geplant gewesen. Doch etliche Antworten
ließ Köhler offen – zu viele nach Meinung einiger enttäuschter Teilnehmer.
Baubürgermeister
Stefan Köhler erklärt die Pläne zu Klufterns
Ortsentwicklung.
Foto:
Möbius
Friedrichshafen-Kluftern – Initiiert worden war die
Veranstaltung vom SPD-Ortsverein Kluftern. Das
Interesse der Bürgerinnen und Bürger daran war jedoch nur moderat. Zwischen den
rund 50 Stühlen im Bürgerhaus blieben reichlich Lücken. Und auch bei den
Wortmeldungen stand das Bedürfnis an kritischen Äußerungen mehrheitlich über
dem Informationsbegehren.
Dabei zielten die Themen
auf aktuelle – wie zukunftsnahe – und auch teils auch brisante
Ortsentwicklungsprojekte. Die Wohnungsbebauung im Winkel etwa. Die werde in
2010 zügig erschlossen, versicherte Köhler, und auch das Wohnungsprojekt im
Lachenäcker Gebiet werde in zwei Jahren soweit sein. Zur eventuellen
Neubebauung der zahlreichen Baulücken im Ortsbereich verwies Köhler indes auf
das uneingeschränkte Nutzungsrecht der Grundstückseigner. Ein klares Dementi
stellte er dem Gerücht entgegen, der Spielplatz in Efritzweiler
würde zu einem Parkplatz eingeebnet. „Alles bleibt wie es ist“, bestätigte Klufterns Ortsvorsteher Michael Nachbaur.
Abschlägig dagegen die
Antwort zur Frage nach einer infrastrukturellen Erweiterung von Schule und
Kindergarten. Aufgrund des demographischen Wandels gehe die Bemühung dahin,
Schulen und Kinderstätten vor der Schließung zu bewahren, sagte Köhler.
Ganztagsbetreuung werde jedoch, nach Ergänzung durch Nachbaur,
zeitnah beantragt und den bestehenden Betreuungsangeboten angegliedert. Fast
völlig unkommentiert ließ Köhler das Thema: Sporthallen-Priorität. Zwar sei die
lange erwartete Prioritätenliste inzwischen erstellt, doch vor der öffentlichen
Beratung und dem Häfler Gemeinderatsbeschluss im
Verlauf des Oktobers enthalte er sich hierzu jeder Aussage.
Erwartungsgemäß kam die
Sprache auch auf das Materialwirtschaftszentrum der MTU und die damit in
Verbindung gebrachten Verkehrs- und Lärmbelastungen. Fachgutachten und
Flächennutzungspolitik wurden in diesem Zusammenhang angezweifelt, darüber
hinaus Fehlinformation unterstellt und Vertrauensschwund zu Bauleitung und
Stadtverwaltung bekundet. Ähnliche Bürgerreaktionen zum Verkehrskreisel am
Scharfen Eck, zur geplanten Ortsumfahrung und der B 31-neu.
Stefan Köhler zeigte
Verständnis. Er erklärte aber auch unmissverständlich, dass die Klufterner Anliegen zu aktuellen- wie auch zu erwartenden
Verkehrproblemen nur ein Aspekt in der Gesamtsituation darstellten. Und, so
Köhler weiter, dass Betroffene auf der Gegenseite des Problemfeldes ebenfalls
eine gerechte und ihren Bedürfnissen angemessene Lösung erwarteten. „Eine
Ideallösung wird es in keinem der angesprochenen Fälle geben, der bestmögliche
Kompromiss muss gefunden werden.“