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Vor-Ort-Termin im Herbst ist geplatzt

 

Die Entscheidung über eine Planfeststellung der Südumfahrung könnte sich noch hinziehen: Zu dem ursprünglich auf den Herbst hin angedachten Vor-Ort-Termin des Regierungspräsidiums wird es nicht kommen. Eine Erörterungsverhandlung in Markdorf sei wohl erst im nächsten Jahr zu erwarten, heißt es auf Anfrage des SÜDKURIER.

Markdorf – In Tübingen dauert es länger als geplant: Während die Stellungnahmen der so genannten Träger öffentlicher Belange (also etwa Behörden oder Verwaltungen) seit dem 18. August bereits wieder beim Landratsamt in Friedrichshafen sind, werden die Einwendungen der „privaten“ Südumfahrung-Gegner nach wie vor beim Regierungspräsidium (RP) formell erfasst. Eigentlich hätte die Erfassung schon im August beendet und auch die „privaten“ Einsprüche längst wieder im Landratsamt angekommen sein sollen. Dies zumindest hatten RP-Vertreter in mehreren Telefonaten mit dieser Zeitung noch Ende Juli/Anfang August angekündigt. Doch offenbar ist die Tübinger Behörde vom Umfang der Einsprüche überrascht worden. „Die ganze Angelegenheit ist sehr, sehr zeitaufwändig“, sagte Oliver Knörr, Pressesprecher des RP, am Montag auf Anfrage des SÜDKURIER.

Das RP prüft die Einwendungen formell und wird, so es denn so weit kommt, auch den Planfeststellungsbeschluss, also die Baureife des Projektes, fällen. Zuvor aber muss das Landratsamt – als für die Südumfahrung zuständige Kreisbehörde der Vorhabenträger – die Einwendungen inhaltlich prüfen. Im Juni noch hatte man sich zuversichtlich gegeben, dass die Einwendungen kurz nach der Sommerpause wieder in Friedrichshafen sein würden. Demzufolge, so hieß es damals, sei ein Erörterungstermin des RP vor Ort in Markdorf, der nach Abschluss der Prüfungen erfolgt, noch auf den Herbst hin realistisch.

Daraus wird nun aber definitiv nichts mehr werden. Knörr ging am Montag davon aus, dass die Einsprüche bis Ende dieser, Anfang nächster Woche erfasst sein würden und dann ans Landratsamt weitergereicht werden können. Beim RP rechnet man allerdings damit, dass auch die inhaltliche Prüfung bei der Kreisbehörde mehrere Monate in Anspruch nehmen dürfte, nachdem man dafür wieder Fachbüros und eventuell auch externe Gutachter einbinden müsse. Der Markdorfer Vor-Ort-Termin der RP-Vertreter, bei dem auch die Einwender noch einmal ihre Argumente vorbringen können, wird angesichts dieses Zeithorizontes wohl erst im Frühjahr 2010 stattfinden können.

Stand jetzt, nach fast kompletter formeller Prüfung der Einwendungen, könne man seitens des Regierungspräsidiums keine „Auffälligkeiten“ berichten, sagte Knörr. Interessant: Beim RP hat man laut derzeitigem Stand insgesamt 1926 Einwendungen gezählt. Eingereicht hatten die Südumfahrung-Gegner aber 2116 Einwendungen, 905 aus Markdorf und 1111 aus Kluftern. Doch das muss offenbar nicht unbedingt heißen, dass eine Seite falsch gezählt hat. Je nachdem, ob sich Einwender doppelt vermerkt hatten, auf einer Unterschriftenliste und zusätzlich noch per eigener Einwendung beispielsweise, könne die Zahl der Einwendungen sowie der Einwender divergieren, heißt es beim RP.

 

 

 

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Die Südumfahrung

Die Südumfahrung Markdorf (Kreisstraße K 7743 neu) soll auf knapp drei Kilometern Länge vom Wagner-Knoten in Lipbach aus entlang einer Trasse an Stüblehof und Bürgberg vorbei zur B 33 führen, wo sie zwischen Markdorf und Ittendorf an einem geplanten Knoten auf Höhe des Haslacher Hofes einmünden soll. Bislang war der Baubeginn aufs Jahr 2011 anvisiert. Ursprünglich hatte man beim Kreis mit Gesamtkosten in Höhe von 11,6 Millionen Euro gerechnet. Die wurden mittlerweile auf 18,4 Millionen Euro nach oben korrigiert. Mitte April dieses Jahres hatte das Regierungspräsidium Tübingen das Planfeststellungsverfahren eingeleitet. Dagegen konnten bis zum 17. Juni Einwendungen erhoben werden. (gup)