Kommentar
Plötzlich ist mit dem
Urteil des Verwaltungsgerichtshofes zur B 31 der ersehnte Tag da, aber die
Bevölkerung nimmt diesen Umstand nur zur Kenntnis. Wieso?
So mancher Politiker aus
Stuttgart oder Berlin mag sich in den vergangenen Jahren gewundert haben, wieso
die Bevölkerung für Straßen wie die B 30 und die B 31 nicht in Massen auf die
Straße geht. Die Antwort ist einfach: Viele Menschen haben resigniert. Nach
fast 30 Jahren Diskussionen und Streit vor Gericht glaubt man nicht mehr an
Umgehungsstraßen und damit auch nicht mehr an die Politik, von der man sich im
Stich gelassen fühlt. Zwar gab es immer wieder Verbesserungen an B 30 und B 31,
aber schnelle Nord-Süd- und Ost-West-Verbindungen sind nach wie vor ein
Wunschtraum. Übrigens auch auf der Schiene. Die Menschen in Oberschwaben tragen
zwar mehr als andere zum Bruttosozialprodukt bei, Investitionen in die
Verkehrsinfrastruktur fließen aber regelmäßig vorbei. Selbst der Bau, also die
notwendige Selbstverständlichkeit einer durchgehenden Autobahn zwischen Lindau
und München dauert nicht nur eine gefühlte Ewigkeit. Die Politik sollte nun
unabhängig von Parteien dafür sorgen, dass die Region ihre überlebenswichtigen
Verkehrsadern bekommt. Bevor nicht auch der letzte Rest an Vertrauen dahin ist.
(Erschienen: 11.08.2009)