BERMATINGEN - Lang und
ausführlich hat der Gemeinderat die Stellungnahme der Gemeinde zur
Ortsumfahrung diskutiert. Am Dienstag fand sich dann eine breite Mehrheit zu
den zehn Punkten in dem Papier. Zuvor hat der Ortschaftsrat seine Anmerkungen
dazu gemacht, die teilweise in die neue Sitzungsvorlage aufgenommen wurden.
Bereits in der
Bürgerfragestunde war das Thema Ortsumfahrung von drei Bürgern aufgegriffen
worden. Vor allem die Sorge um den Trinkwasserschutz und die Entlastung des
Ortskerns beschäftigte zwei Bürger der Bürgerinitiative (BI) für ein
umweltverträgliches Verkehrskonzept. Alternativ zu der Stellungnahme der
Gemeinde hat die BI ein Sieben-Punkte-Papier gefertigt, das ihrer Meinung nach
mit in die Stellungnahme aufgenommen werden sollte. Die Verlegung der
Großraumroute, die derzeit mitten durch den historischen Ortskern führt, ist
ebenfalls ein Anliegen der BI.
In der Sitzung ging es
nicht um Pro oder Kontra zur Straße, sondern darum, den Entwurf der
Stellungnahme der Gemeinde abzusegnen und eventuelle Ergänzungen hinzuzufügen.
Gemeinderat Heiner Bühler äußerte als erster seine Bedenken. "Die
Stellungnahme ist vollständig und ausgewogen", sagte er. Zu verschiedenen
Punkten wollte er aber Zusätze und forderte ein klimatologisches Gutachten.
Carola Uhl (CDU) fand die Übersicht ebenfalls umfassend. Sie plädierte für mehr
Lärmschutzmaßnahmen und möchte auch geprüft wissen, was für Auswirkungen die
Tieferlegung des Bermatinger Bachs hätte. Richtig glücklich war kein
Gemeinderat mit der Dammhöhe, auf der die Straße verlaufen soll. Der Haslacher
Knoten, der zwar auf der Gemarkung Markdorf liegt, ist den Räten ebenfalls ein
Dorn im Auge. "Schon 2003 haben wir das mit dem Haslacher Knoten gebracht,
warum sollen wir es jetzt nicht wieder aufnehmen. Es schadet doch nicht",
sagte Franz Kutter (FW).
Ein Tempolimit auf der OU
fordern Carola Mahler (LBU) und Herbert Grau (SPD): "So ein Tempolimit
hätte auch den Vorteil dass die Landwirte direkt die Straße überqueren könnten
und so eventuell Bauwerke zur Überführung entfallen." Für die geplante
Radfahrer- und Fußgängerüberführung zwischen Ahausen und Bermatingen wird eine
nochmalige Prüfung einer Unterführung an dieser Stelle gefordert.
Einige Punkte in der
Stellungnahme wurden nach den Vorgaben der Räte ergänzt. Andere beinhalteten
schon die Anregungen - und bei der Abstimmung über die zehn Punkte wurde dann
ein großer Konsens erreicht. In einem zusätzlichen elften Punkt wurde die
Verlegung der Großraumtrasse gefordert.
(Erschienen: 30.07.2009)