Verkehr Landwirtschaft
Bermatingen (ako) „Es
geht uns nicht um eine Diskussion für oder gegen die Umfahrung“, sagte Thomas Welte, Vorstand des BLHV-Ortsverein
Bermatingen-Ahausen am Freitag. Da hatte der Verein
über die Planfeststellung der Ortsumfahrung informiert. „Auf der Gemeinde
stehen sechs Ordner, die es durchzusehen gilt, wenn man informiert sein will“,
sagte Welte. Der BLHV hätte sich gewünscht, dass die
Gemeindeverwaltung die teilweise betroffenen Landwirte umfassender informiert
hätte. Dieses Defizit hat der Verband aufgeholt. BLHV-Bezirksgeschäftsführer
und Rechtsanwalt Holger Stich hat darüber referiert, wie wichtig und dringlich
Einwendungen sind. „Sie können noch bis zum 4. August Einwände bringen, danach
geht nichts mehr“, sagte Stich eindringlich.
Die fünfundzwanzig
Teilnehmer der Info-Veranstaltung haben mit vernünftigen, wie bodenständigen
Argumenten diskutiert und zeigten sich gesprächsbereit. „Wir werden zu den
Einwänden gleich die Lösungsvorschläge einbringen“, darin waren sich alle
einig. Danach gingen die Verantwortlichen verschiedene Punkte durch. BLHV-Mitglied Erhard Karrer erklärte den Verlauf der
geplanten Straße vom Wertstoffhof bis zum Haslacher Hof. Insgesamt werden durch
die Straße fünfzehn Hektar für Straßenfläche mit Böschung und zwölfeinhalb
Hektar für Ausgleichsfläche verbraucht. Weil die Eigentümer nicht immer die
Bewirtschafter sind, teilen sich hier die Interessen. Wobei bei gefährdeter
Existenz auch die Pächter angehört werden, so Welte.
Die
geplante Straße greife in das Grabensystems ein, werde das Wasser im Abfluss
hindern und so zu Überschwemmungen auf bewirtschafteten Feldern führen, sagte
Karrer. Auch der geänderte Flächenzuschnitt erschwere das Bewirtschaften. Die
Landwirte fürchten Rückstände beim Obst. Die wohl einschneidendste
Schwierigkeit ist der Wegfall des einzigen Verbindungsweges zwischen Bermatingen und Ahausen. Die
Querverbindung über den Annenwald wird stark frequentiert, so Karrer. Hier
müsste eine Über- oder Unterführung geschaffen werden.
Ahausens Ortsvorsteher
Hubert Sträßle meinte, es sei schwer, hier eine
befriedigende Lösung für alle zu finden. Auch die fehlenden Zufahrten auf die
Umgehung werden bemängelt. Die rechtwinklig geplante Bachführung gehe gar
nicht, so Welte. Die Überschwemmungsgefahr sei bei
Durchführung dieser Maßnahme immens und ein grober Planungsfehler.
Informationen zu den
Details gibt es bei Thomas Welte, Tel. 0 75 44/63 73
oder Erhard Karrer, Tel. 0 75 44/15 87.