Markdorf – „Die
Ortsumfahrung von Bermatingen ist unabdingbar mit der
Südumfahrung verbunden“, erläuterte Bürgermeister
Bernd Gerber. Die Gegner seien wohl davon überrascht worden, dass beide Straßen
so kurz nacheinander in das Planfeststellungsverfahren eingetreten seien.
„Damit ist die Diskussion, dass die Südumfahrung nur
eine Torso-Lösung ist, weil die weiterführenden Straßen fehlen,
gegenstandslos“, so Gerber. Die Fälle seien anders, als es viele gerne hätten.
Er gehe davon aus, dass spätestens im Frühjahr der Planfeststellungsbeschluss
für beide Straßen stehe. Die Anzahl der Einwendungen nehme er zur Kenntnis,
aber „es kommt auch auf die Qualität an.“ Welches Gewicht kopierte Einwendungen
hätten, könne jeder für sich überlegen. Die Planung hab
länger gedauert, aber eben weil man dafür gesorgt habe, dass die Planung ein
großes Maß an Verträglichkeit habe.
„Die Umweltgruppe wird
gegen die Planung stimmen, weil die Ortsumgehung Bermatingen
und die Südumfahrung Teile einer Hinterlandtrasse
sind, die Lärm und Transitverkehr bringen“, entgegnete Brigitta Ehinger (UWG).
Die Umweltgruppe „war und ist dagegen“ und vertrete die Bürger, die gegen die
Straßenprojekte seien. Die Umweltgruppe werde auch gegen die Ortsumgehung von Bermatingen Einwendungen sammeln. „Wir bezweifeln, dass die
Südumfahrung zeitnah weitergeführt wird“, äußerte
sich Ehinger, als ihr Gerber ins Wort fiel und erneut erklärte, dass die
Ortsumgehung Bermatingen nun schon schneller käme,
als die Gegner gedacht hätten. „Wer behauptet, dass eine Entlastung der B 33
nicht stattfindet, sagt nicht die Wahrheit“, so Gerber.
Er
akzeptiere andere Meinungen, aber „ein bisschen bei den Fakten“ sollte man
schon bleiben. Früher, so Gerber, hätten die Straßengegner noch Alternativen
präsentiert, heute würden sie nur noch verzögern und verhindern wollen.
„Alternativen standen in unserem Wahlprogramm“, entgegnete Ehinger, worauf
Dietmar Bitzenhofer (FW) das Wort ergriff.
Die von der Umweltgruppe
immer wieder ins Spiel gebrachte Tunnellösung sei von Fachleuten untersucht
worden. Sie würde aber keinerlei Entlastung für Bermatingen
bringen und nicht in ein Verkehrskonzept passen, sagte Bitzenhofer.
Nur im Verbund mit der Ortsumgehung Bermatingen könne
eine Entlastung von Bermatingen und Markdorf
realisiert werden. „Wir hatten einen Bürgerentscheid, der ist endlich zu
akzeptieren“, appellierte Thomas Braun (FW) an die Umweltgruppe. Während des
Baus der Südumfahrung hätte Ittendorf
eine Mehrbelastung zu schultern, aber nach Fertigstellung würde die Südumfahrung auch für Ittendorf
eine Entlastung bringen, ist sich Braun sicher. „Friedrichshafen und Kluftern sollten endlich auf den Zug aufspringen und die
bahnparallele Trasse auf den Weg bringen“, äußerte sich Bitzenhofer.
Für die Ortsumfahrung sprach sich für die CDU-Fraktion auch Stadtrat Karl Ainser aus. Gegen die Stimmen von SPD-Sprecher Uwe Achilles
und der Umweltgruppe (bei einer Enthaltung von UWG-Rat Roland Hepting) stimmte der Markdorfer
Gemeinderat der Planung der Ortsumgehung Bermatingen
zu. Die Stadt fordert allerdings, dass der Gemeindeverbindungsweg von Bermatingen nach Ittendorf-Wirrensegel
als landwirtschaftlicher Weg und Radweg mit einer Mindestbreite von dreieinhalb
Metern und einer Asphaltdecke in der gleichen Breite erhalten bleibt.