Seit Jahren wird darüber
diskutiert, dass Markdorf eine Südumfahrung braucht.
Doch was liegt denn im Süden von Markdorf? – Richtig, Kluftern.
Somit wird der Ort nach Norden hin in Lipbach durch
eine Straße begrenzt, die mindestens genauso viele Gegner wie Befürworter hat.
Soll dann auch noch die bahnparallele Trasse dazu gebaut werden, haben wir im
Osten eine weitere Begrenzung, wieder durch eine Straße. So kann man in alle
Himmelsrichtungen um das Dorf schauen, von allen Seiten wird es eingeengt.
Nicht zuletzt im Süden durch das doch sehr fragwürdige Projekt
Materialwirtschaftszentrum (MWZ). Das einzige was bleibt, sind die kleinen Dorfstraßen.
Aber das wundert auch keinen Häfler Bürger, denn
Straßen werden ja bekanntlich immer zuletzt gebaut in dieser Region (siehe
Messe).
Was aber auch bleiben
sollte, sind die Kluftinger Bürger, die dieses Dorf
zu dem gemacht haben, was es bis heute noch ist: ein Naherholungsgebiet mit
vielen Grünflächen und viel Ruhe. Eben ein Dorf in dem man gerne wohnen möchte.
Ich persönlich kann nur sagen, dass ich gerne in Kluftern
aufgewachsen bin, aber in dem ruhigen Dorf, in dem man nicht den vielen Verkehr
fürchten muss, und durch das nicht die riesigen LKW fahren. Ob ich in das Kluftern der Zukunft ziehen wollte? – Ganz ehrlich, das
kann ich mir nicht vorstellen. Kluftern, ein Dorf,
das zu allen Seiten mit Lärmschutzwallen und Straßen bzw. Industriegebiet begrenzt
ist noch Charme hat, geschweige denn dörflichen Charakter. Wenn Kluftern weiterhin junge Einwohner und damit eine Zukunft
haben soll, dann sollte auch der Wohlfühlfaktor in Betracht gezogen werden.
Warum
wohnt man in Kluftern? Richtig, weil es ruhig und
schön ist. Bis heute. Im Kluftern der Zukunft wird es
nicht möglich sein, auch nur irgendwo ein ruhiges Plätzchen zu finden. In Kluftern wird also nur noch wohnen, wer eh schon da wohnt.
Neue Bürger wird es nicht geben. Und wie lange dieses nette Dorf dann noch
existiert ist eine reine Zeitfrage.
Ist das vielleicht sogar
das Ziel der oberen Ämter? Soll Kluftern einfach
irgendwann von der Landkarte verschwinden?
Dina Faßbinder,
Rudpertstraße, Friedrichshafen