MARKDORF (bw) Auch
im Stadtteil Riedheim formiert sich Widerstand gegen die Südumfahrung.
Umweltgruppe, BUND und Aktionsgemeinschaft Südumfahrung Markdorf haben am
Donnerstag in Leimbach über den Trassenverlauf informiert und Möglichkeiten
aufgezeigt, im Planfeststellungsverfahren Einwände zu erheben.
Enttäuschung gibt es in den
Ortsteilen Leimbach und Hepbach, denn Prognosen gehen dahin, dass die
Südumfahrung mehr Verkehr auf der B 33 bedeuten wird. Der Bau der geplanten
Entlastungsstraßen B 31neu und B 30 ist in weite Ferne gerückt. Frieder Staerke
von der Aktionsgemeinschaft erläuterte die aktuellen Planungen zur Südumfahrung
im laufenden Planfeststellungsverfahren. Besonders kritisierte er die Anbindung
der neuen Straße per Ampel an die L 207 in der Nähe der Firma Wagner. Für
Lastwagen sei es der reinste Hindernislauf, wenn sie über Turbo- und
Aldi-Kreisel zur B 33 wollen.
Derzeit fahren täglich etwa
16 300 Fahrzeuge durch Leimbach. Wie viele es nach Fertigstellung der
Südumfahrung sein werden, gehe nicht aus den Planunterlagen hervor, erklärte
Staerke. Es gebe zwar diese Zahlen, aber die würden nicht veröffentlicht, trotz
zahlreicher Nachfragen seinerseits. Auf jeden Fall müssten die Leimbacher und
Hepbacher mit einer Zunahme des Verkehrs rechnen, so Staerke. Dies werde für
viele Jahre gelten, da es eine Entlastung für die beiden Ortsteile erst dann
gebe, wenn die beiden Bundesstraßen B 31 Richtung Friedrichshafen und B 30
Richtung Ravensburg vierspurig ausgebaut seien.
"Mehr Lärm, mehr
Abgase"
Anschließend erläuterte er
kurz die Möglichkeiten zu Einwendungen gegen die Südumfahrung. Es gebe viele
Argumente dafür, so die Zerschneidung eines wertvollen Land-schaftsraumes. Mehr
Lärm, mehr Abgase, da die neue Straße zusätzlichen Verkehr von der B 31 übernehmen
werde. Zudem gebe es einige Planungsmängel. So sei es unmöglich, dass die
Umfahrung als Kreisstraße Verkehr einer Bundes- (B 31) und einer Landstraße (L
207) weiterführen soll. Karl King von der Umweltgruppe erklärte, dass er sich
nicht mehr an den Bürgerentscheid gebunden fühle, da es die versprochene
Reduzierung des Verkehrs nicht geben werde.
Gar nicht zufrieden sind
die Anlieger der Muldenbachstraße mit der nur teilweisen Sperrung für
Lastwagen. Sie forderten, die gesamte Straße für Lastwagen zu sperren, nicht
nur den oberen Teil am Campingplatz. Auch der Bereich zwischen Bergheimer
Straße und Schneider-Kreisel solle gesperrt werden. So sei es versprochen und
beschlossen worden. Der LKW-Verkehr sei unerträglich, klagten die Anwohner
dieses Straßenbereichs. Gemeinderätin Christiane Oßwald versprach, in der
nächsten Sitzung des Gemeinderates zu fragen, warum die Straße nur teilweise
gesperrt wurde.
(Erschienen: 30.05.2009)