Die Kritiker der Südumfahrung
machen mobil
MARKDORF - Das
Planfeststellungsverfahren ist eröffnet, die Pläne zur Südumfahrung
Markdorf liegen im Rathaus aus. Über die Auswirkungen der Straße und die
Möglichkeiten, Einwendungen dagegen zu erheben, haben am Dienstagabend die
Aktionsgemeinschaft Südumfahrung Markdorf und der
BUND Markdorf informiert.
Mehr als 60 Interessierte
waren ins Haus im Weinberg gekommen, um sich über die Pläne zur Südumfahrung zu informieren. In einem kurzen Referat zeigte
Bernhard Lang die planerischen Hintergründe auf. Demnach hätten die Planer die
Zielvorstellung, dass nach Fertigstellung der Südumfahrung
etwa 5200 Fahrzeuge von der Bundesstraße am See ins Hinterland ausweichen. Dies
würde für Markdorf zusätzlichen Verkehr bedeuten - vor allem Lastwagen, die die
mautfreie Verbindung Richtung München nutzen. "Eigentlich wollen wir in
Markdorf weniger Verkehr, nicht mehr", schloss Lang seine Ausführungen.
Über den genauen
Trassenverlauf und die Prognosen zu den zukünftigen Verkehrszahlen informierte
Frieder Staerke. Besonders kritisierte er den
Anschlussknoten an die L 207 in der Nähe der Firma Wagner, da es keine funktionsfähige
Anbindung Richtung Kluftern gebe. Der Bau der hier
geplanten bahnparallelen Straße sei derzeit noch nicht absehbar. Auch für die
Anbindung an die B 33, über den Turbo- und Aldi-Kreisel, seien noch Umbauten
erforderlich. Die in den Gutachten zur Südumfahrung
prognostizierte Verkehrszunahme wurde von Staerke
angezweifelt, sie sei zu hoch angesetzt. Wenn die Umfahrungen Markdorf, Bermatingen und Neufrach fertig
gestellt seien, gebe es eine fast lückenlose "Hinterlandtrasse",
erklärte Staerke.
Zum wenig Lärmschutz
Für den Bau der Südumfahrung werden 19 Hektar, teilweise wertvolle
landwirtschaftliche Flächen, für Straße und Lärmschutzwälle in Anspruch
genommen. Weiterer Flächenverbrauch drohe mittelfristig, wenn längs der Straße
Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Weiter kritisierte Staerke,
dass im Bereich Lipbach nur südlich der Straße ein Lärmschutz
vorgesehen sei. Richtig Norden, Richtung BZM gebe es keinen Schutz.
In der anschließenden
Diskussion stellte Staerke fest, dass der
Bürgerentscheid 2003 eine politische Entscheidung gewesen sei. Das anstehende
Planfeststellungsverfahren sei davon unabhängig, hier gehe es um die rechtliche
Prüfung der Straße. Einwendungen hätten nichts mit dem Bürgerentscheid zu tun.
Nach Abschluss der Veranstaltung gab es noch die Möglichkeit, Einwendungen
gegen die Südumfahrung zu erheben.
(Erschienen: 22.05.2009)