Lesermeinung

Wer steht noch zu seinem Wort?

Markdorf will, von Kreis und Land finanziert, eine Süd-Umfahrung, um sich vom Verkehr zu befreien, tut aber gleichzeitig alles, um möglichst viele Autos in der Stadt zu halten. So soll die neue Straße keinen direkten Anschluss an die Bundesstraße 33 von Ravensburg erhalten, sondern endet unmittelbar bei der Bahnunterführung vor Lipbach im Nichts. Das lockt den Verkehr der Bundesstraße 33 weiter in die Stadt.

Markdorf produziert innerörtlichen Verkehr und kommt seiner Eigenverantwortung, Bürger vor Abgasen und Lärm zu schützen, nicht nach. Gleichzeitig soll aber Lipbach mit zusätzlichen Lärm und Gestank durch die so genannte Süd-Umgehung Markdorf belastet werden. Die Klufterner SPD unterstützt die Lipbacher in ihrer Ablehnung dieser Politik und hofft auf mehr Vernunft im Markdorfer Rathaus sowie im Kreis, aber auch auf Unterstützung durch die Verwaltung und den Gemeinderat Friedrichshafen.

Bei der Beschlussfassung für die Markdorfer Süd-Umfahrung 2005 im Kreistag forderte Wolfgang Sigg (SPD), zuerst müssten die Bundesstraßen gebaut werden, dann die ergänzenden Maßnahmen. Das Ja zum Wagner-Knoten sei zudem eine feste Vorgabe für die bahnparallele Fortführung der Markdorfer Südumfahrung in Kluftern, die Kluftern zerschneide. Dieter Hornung, damals Erster Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen und Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion, sagte, man habe sich seinerzeit beim Planungsfall 7 für die Bündelung der B 30/B 31 zu Lasten der B 33 entschieden – und für eine Neuordnung im nachgeordneten Bereich. Einziger Haken: In der Übergangszeit, bis zur Fertigstellung des gesamten Netzes, werde Kluftern „wesentlich betroffen“. Dieser Zustand müsse „so kurz wie möglich“ gehalten werden. Die CDU-Fraktion forderte deshalb eine zeitgleiche Planfeststellung der Umgehungen von Markdorf und Kluftern.

Wer steht jetzt und heute noch zu seinem Wort, wenn die Planungen für die B 31-neu Immenstaad/Überlingen als auch für die weiterführende Straße von Markdorf nach Friedrichshafen noch gar nicht begonnen wurden oder auf Eis liegen, für eine Finanzierung das Geld fehlt. Von „zeitgleich“ ist nichts zu spüren. Kluftern ist gut durchtrainiert im Hürdenlauf mit den Behörden. Am 27. Mai finde im Bürgerhaus Kluftern eine Info-Veranstaltung der Bürgerinitiative statt, zum Warmlaufen.

Gretel Schwaderer, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins und Pressewart Bernd Caesar,

Kluftern