Markdorf

Schub für die Südumfahrung

 Markdorf – Eine beinahe unendliche Geschichte wendet sich ihrem Ende zu. Das Regierungspräsidium Tübingen hat auf Antrag des Landratsamts Bodenseekreis das Planfeststellungsverfahren für den Neubau der Ortsumgehung Markdorf als K 7743 neu eingeleitet.

Die Behörde teilte den „Start“ gestern offiziell mit. Geplant ist eine rund drei Kilometer lange Umfahrung im Süden von Markdorf als K 7743 neu zwischen der B 33 (Meersburg-Markdorf) und der L 207 (Markdorf-Immenstaad). Die Trasse der neuen Kreisstraße beginnt an der bestehenden B 33 im Bereich des Haslacher Hofes. Dort sind zwei Rampen für einen Anschluss an die B 33 erforderlich. Der Haslacher Hof soll abgerissen werden. In der Fortführung in Richtung Osten wird die Trasse entweder abgesenkt oder es ist eine Verwallung zur Abschirmung vorgesehen.

Der Anschluss an die L 207 erfolgt nördlich von Lipbach über eine Einmündung mit einer Ampel. Die dort verlaufende Bahnstrecke wird mit der neuen Kreisstraße unterfahren. Unterbrochene Feld- und Wirtschaftswege sollen wieder hergestellt oder neu verknüpft werden. Die Start- und Landebahn des Segelfluggeländes soll nach Norden verschoben werden. Von der Umgehungsstraße erhofft man sich in Markdorf eine Entlastung der durch die Stadt führenden Bundesstraße 33, die täglich bis zu 28 000 Fahrzeuge befahren.

Für Bürgermeister Bernd Gerber kam die gestrige Nachricht offensichtlich nicht überraschend. Nach zahlreichen Umplanungsmaßnahmen liege nun eine endgültige Fassung vor. „Es hat lange gedauert, aber wir mussten die rechtliche Seite sichern“, sagte er am Autotelefon. Gerber bezeichnete die Einleitung des Planfeststellungsverfahrens als „großen Schritt“ und „wichtiges Signal“ für Markdorf. Jetzt müsse man eventuelle Einsprüche abwarten. Kämen keine, könne mit der Realisierung begonnen werden. Die Finanzierung sei gesichert, sagte Gerber. Die Südumfahrung wird geschätzt 15,5 Millionen Euro kosten. 70 Prozent trägt das Land, einen Anteil von jeweils 2,7 Millionen Euro müssten demzufolge Stadt und Landkreis schultern.

Hansjörg Renner von der Umweltgruppe bedauerte, dass es weitergehe, ohne dass eine klare Entscheidung in Kluftern gefallen sei. „Wir halten die Planungslösung mit zwei Straßen zwischen hier und dem See für falsch. Wir hatten andere Vorschläge unterbreitet – Ausbau vor Neubau – und hatten für Markdorf Tunnel- oder Troglösung favorisiert“, so Renner. Jetzt fürchte die Umweltgruppe die Gefahr einer durchgehenden Hinterlandtrasse.

Markdorf

Offenlegung

Die Planunterlagen zur Südumfahrung Markdorf liegen von Montag, 4. Mai, bis Mittwoch, 3. Juni, in den Rathäusern von Markdorf und Friedrichshafen zur Einsicht aus. Jeder kann bis einschließlich Mittwoch, 17. Juni, bei diesen Städten oder beim Regierungspräsidium Tübingen Einwendungen gegen die Planung erheben.