B 31 soll doch dritte Fahrspur erhalten

KRESSBRONN - Silberstreifen am Horizont für die Verkehrssicherheit der B 31 zwischen Kressbronn und Lindau: Die unfallträchtige Strecke soll zusätzliche dritte Spuren bekommen. Auf württembergischer Seite ist die dritte Spur ab der Kressbronner ARAL-Tankstelle Richtung Lindau geplant. Auf bayerischer Seite beginnen die Planungen ebenfalls.

Wohlgemerkt, es geht um Planungen. Wann letztendlich die Bagger und Baustellen-Lkw anrollen, steht noch in den Sternen. Wie Rudi Köberle (CDU), Staatssekretär im Stuttgarter Innenminitserium, gestern mitteilte, mache sich das Regierungspräsidium Tübingen nun an den Planungsentwurf - die Grundlage zur Genehmigung des Verfahrens.

Die ersten Planungsleistungen seien inzwischen vergeben. Das weitere Procedere: Ist das Genehmigungsverfahren durch, geht's an das Zulassungsverfahren. Rudi Köberle geht davon aus, dass es ohne Planfeststellungsverfahren nicht gehen werde: "Erfahrungsgemäß ist mit einem Planfeststellungsbeschluss in zwei bis drei Jahren zu rechnen", zeigt sich der Staatssekretär jedoch ziemlich optimistisch.

Bürgermeister ist überrascht

Schließlich und endlich, wenn ein Planfeststellungsbeschluss vorliegt und das Projekt damit rechtlich in trockenen Tüchern ist, geht's ums Thema Geld: Wenn Bund und Land die Mittel zur Verfügung stellen, kann die dritte Spur Richtung Lindau ab dem Knoten B 31/B 467 gebaut werden. "Ziemlich überrascht" hinsichtlich der Planungen zeigt sich Kressbronns Bürgermeister Edwin Weiß auf Anfrage der "Schwäbischen Zeitung": Allerdings nicht deswegen, dass gebaut werden soll, sondern wo. Der Kressbronner Schultes hatte schon vor drei Jahren über die Verwaltung des Regionalverbands Zusatzspuren ins Gespräch gebracht.

In Folge war dann übers Straßenbauamt von solchen dritten Spuren zwischen Friedrichshafen und Kressbronn die Rede gewesen. Mehrere Abschnitte wurden untersucht, wobei vor allem die notwendige Mindestlänge einer dritten Spur den Spielraum stark einschränkte. Dass jetzt erst ab Kressbronn dritte Fahrstreifen ins Spiel kommen, darüber wundert sich das Kressbronner Gemeindeoberhaupt - und außerdem vor dem "grundsätzlichen Aspekt, dass die Straßenbauer eine Bundesstraße gebaut haben, die so nicht funktioniert: Weil auf der ganzen Strecke nicht überholt werden kann, weil es keine Abfahrten gibt. Was für eine Bundesstraße ja zwingend ist".

Rudi Köberle zeigt sich davon überzeugt, dass mit dem geplanten Zusatzstreifen die Verkehrssicherheit deutlich steigt: "Da gibt's dann in beide Richtungen gute Überholmöglichkeiten. Das entflechtet den Verkehr und trägt zur Verkehrssicherheit bei." Nach Worten des Christdemokraten plant nicht nur Baden-Württemberg sondern auch das Bundesland Bayern. Das Regierungspräsidium Tübingen stehe deswegen in engem Kontakt mit dem StaatlichenBauamt Kempten. Beide dreistreifigen Abschnitte sollten möglichst zeitgleich geplant werden. Bei dem Zusatzstreifen auf der B 31 in Bayern handelt es sich um eine weitere Spur in Fahrtrichtung Friedrichshafen. Grundsätzlich, so der Staatssekretär, sei das Planungskonzept mit der bayerischen Straßenbauverwaltung bereits abgestimmt.

(Erschienen: 16.04.2009)