Mehr Lastwagen am Bodensee?

Der FDP-Europawahl-Kandidat Michael Theurer will zur Finanzierung der seenahen B 31 durch den Bodenseeraum EU-Mittel für transeuropäische Netze (TEN) aktivieren und der B 31 (gleich E 54) dafür „eine europaweite Verkehrswirksamkeit“ attestieren. Das heißt dann: noch mehr mautfreier Transit durch den seenahen Raum! Für diesen FDP-Mann ist Landschaftsschutz offensichtlich ein Fremdwort. Hat der Wirtschaftsliberalismus jüngst nicht schon genug Unheil gestiftet?

Die Aufstufung der B 31 im Bodenseeraum zur Europastraße E 54 war schon ein fataler Fehler zulasten der Bodensee-Landschaft. Die Navigationsgeräte der Spediteure leiten diese immer zuerst über die höherwertig eingestuften Straßen. Für die Route Freiburg-Donaueschingen-Tuttlingen-Riedlingen-Ulm/Memmingen als B 31-B 311/312 wäre die Klassifizierung zu einer Europastraße anstelle der hiesigen B 31/E 54 eher angebracht. Da entwickelt sich eine echte Hinterland-Trasse für europäischen Lastwagen-Transit und die Entlastung für den Bodenseeraum. Dass es aktuell noch nicht so ist, bedauern sogar Straßenbauer beim Regierungspräsidium. Diese Route wird vom Land hier im Kreis unbemerkt und auch verschwiegen im Gegensatz zur seenahen B 31 massiv und kontinuierlich ausgebaut. Der Bodenseeraum benötigt unseres Erachtens außer Arrondierungen im bestehenden Netz keine neuen Straßen. Davon haben wir im Vergleich mit unserem Ländle schon zu viele.

Bob Jürgensmeyer, Bermatingen,