Friedrichshafen

Allianz für B 31 in der Region schmieden

Friedrichshafen (wex) Michael Theurer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der FDP/DVP-Fraktion im Landtag und Oberbürgermeister der Stadt Horb, hat sich gestern in Vorbereitung zur Europawahl, bei der er auf dem Listenplatz acht kandidiert, über die Verkehrsproblematik am Bodensee informiert. Hauptthema war die B 31 neu zwischen Colsmanknoten und Immenstaad. Eingeladen ins K 42 hatte die Kreis-FDP.

FDP-Stadträtin Gaby Lamparsky und Rolf Schilpp, Sprecher des Bündnisses „Pro B 31“, berichteten ihm von der Entwicklung seit den 60er Jahren bis zur heutigen Situation der Umgehung. Schilpp sparte dabei nicht mit Kritik an der Haltung der hiesigen Politiker, vom Oberbürgermeister, über die Landtagsabgeordneten bis hin zu den Bundestagsabgeordneten. „Das ist schlimm für uns und die Sache“, so Schilpp. Gegenwärtig versucht die Initiative, nachdem die Aufnahme der B 31 neu in das zweite Konjunkturpaket gescheitert ist, über Ministerpräsident Günther Oettinger zu erreichen, dass das Land jetzt nach dem Bundesfernstraßenvermögensgesetz einen Erstattungsanspruch gegen den Bund geltend macht. Bei geschätzten Baukosten von rund 80 Millionen Euro könnten dabei 1,6 Millionen Euro Planungskosten für das Regierungspräsidium Tübingen herauskommen, so Schilpp. Parallel dazu gibt es die Unterschriftenaktion für den Ausbau der B 31 bis Ende April, über die Gaby Lamparsky berichtete.

Theurer, der die B 31 auch als Teil der Europastraße E 54 (Paris – München) betrachtete, meinte: „Klar ist, dass Handlungsbedarf besteht.“ Aber es habe auch regionale Versäumnisse gegeben. Mit der Planfeststellung sei die B 31 neu schon weiter als andere. „Die Konkurrenz ist groß“, sagte Theurer, und: „Objektiv betrachtet haben andere vergleichbare Probleme.“ Wichtig sei aus seiner Sicht die Geschlossenheit der Region. Die Initiative der Region zur Elektrifizierung der Südbahn sei dafür beispielhaft. Es müsse eine Allianz möglichst aller Kräfte zwischen Überlingen, Markdorf, Tettnang, Ravensburg, Friedrichshafen und Lindau erreicht werden, um Land und Bund von der Notwendigkeit des Baus zu überzeugen.

Friedrichshafen allein mit rund 58 000 Einwohnern habe gegen Regionen wie beispielsweise das Ruhrgebiet mit etwa 5,3 Millionen Einwohnern kaum eine Chance, in Berlin Aufmerksamkeit zu erregen. Prüfen will Theurer jetzt, ob für den Bau der B 31 neu als Teil der E 54 Mittel der EU für Transeuropäische Netze (TEN) fließen könnten. Dazu müsste der B 31 am Bodensee eine europaweite Verkehrswirksamkeit attestiert werden.