Thema B 31 lockt Bürger in die Sitzung

Die Leistungsfähigkeit der Verkehrsabwicklung über die L 207/L 328b/B 31 ist in Spitzenzeiten an der Grenze. Das geht aus einer Untersuchung hervor, die im Gemeinderat Immenstaad vorgestellt wurde. Zusätzliche Ansiedlungen in den Gewerbegebieten Kluftern-Süd und Immenstaad-Steigwiesen/Ziegelei sind mit einigen Maßnahmen im Normalfall zu bewältigen, in Spitzenzeiten wird es kritisch.

Dingler erläuterte, dass es in den kommenden Jahren durch Immenstaad – Zu der Untersuchung schickte Michael Dingler von Modus Consult Ulm voraus, dass sie natürlich viele Unwägbarkeiten berge: zum einen den Zeitpunkt des Ausbaus der B 31-neu und der damit verbundenen Ortsumgehungen Kluftern und Markdorf, zum anderen die wirtschaftliche Entwicklung der Unternehmen im künftigen Gewerbegebiet Kluftern-Süd (Tognum/MTU) beziehungsweise Immenstaad-Steigwiesen/Ziegelei. Vorgenommen hat sich Modus Consult den Zeitraum 2010/2015 und 2025, wobei die Schallimmissionsprognosen noch nicht abgeschlossen sind. Ausgegangen wurde von einem durchschnittlichen Werktag.

Verdichtung und Erweiterung etwa 2815 Arbeitsplätze in den Immenstaader Gewerbegebieten Steigwiesen, Ziegelei und östliche Ziegelei geben werde. Die Folge sind in diesem Gebiet 2548 Kraftfahrzeuge (Kfz) pro 24 Stunden (h) Quellverkehr, also pro Fahrtrichtung, davon 224 Lastwagen. Das Materialwirtschaftszentrum (MWZ) der MTU in Kluftern-Süd wird dazu 250 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden Quellverkehr verursachen, plus 140 Lastwagen in diesem Zeitraum. Wenn das „Serienwerk BR 1600“ der MTU gebaut wird, kommen noch einmal 475 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden sowie 63 Lastwagen je Fahrtrichtung hinzu.

Die Auswirkungen werden insbesondere an den Gewerbegebieten selber und in Kluftern an der T-Kreuzung L 207/L 328b (Scharfes Eck) und an der Kreuzung L 207/B31 (Dornierknoten) zu spüren sein. Der Autoverkehr wird vor allem über Kluftern nach Friedrichshafen und Markdorf fahren, so die Einschätzung von Dingler. Der Lastwagenverkehr hingegen wird vor allem Richtung Immenstaad vorbei am Wohngebiet Ruhbühl auf die B 31 fließen. In Zahlen bedeutet dies für 2010/15 bis zu 9900 Fahrzeuge in 24 Stunden am Knotenpunkt L207/Gewerbegebiet Steigwiesen, 16 700 Fahrzeuge in 24 Stunden (heute 13 500 Kraftfahrzeuge) an der Kreuzung Scharfes Eck in Kluftern und 27 650 Fahrzeuge pro 24 Stunden am Dornierknoten. Für Fischbach und Manzell fällt der zusätzliche Verkehr von der L207 kaum ins Gewicht, so Dingler, wohl aber im Hinterland, insbesondere in Lipbach, Efrizweiler und Spaltenstein.

In den Griff bekommen will man die neuralgischen Punkte durch einen Mini-Kreisel am Scharfen Eck, ähnlich dem in Unterraderach. Er kann im Gegensatz zu normalen Kreiseln in der Mitte von Lastwagen überfahren werden. Am Dornierknoten soll eine Lückenampel entstehen. Zusätzlich sollen ein Einfädelstreifen von der L 207 auf die B 31 Richtung Meersburg gebaut werden sowie ein Abbiegestreifen von der B 31 auf die L 207. Kosten würde dies nach Einschätzung von Bürgermeister Jürgen Beisswenger rund 500 000 Euro. Dingler stellte aber klar fest, dass in Spitzenzeiten, wie der Feriensaison und Publikumsmessen, Rückstaus entstehen werden.

Einen besonderen Charme hat für die Immenstaader die Idee, und mehr ist es derzeit nicht, einer Querspange zwischen dem künftigen Ende der alten B 31 und der L 207, denn damit würde Ruhbühl vom Lastwagenverkehr Richtung MTU-Werke befreit – für Kluftern bringe sie, so Dingler, fast nichts. Die Kosten für eine solche Querspange würden sieben bis acht Millionen Euro betragen. „Denkverbot vom Regierungspräsidium“ habe man für einen Kreisel am Dornierknoten, denn das notwendige Großbauwerk wäre nach dem Bau der B 31-neu überflüssig.

Die Untersuchung im Internet:

www.immenstaad.de