FRIEDRICHSHAFEN - Große
Zufriedenheit bei Pro Kluftern: "Wir haben alle
Ziele erreicht, die wir uns für 2008 vorgenommen haben", hat Sprecher
Adalbert Kühnle am Dienstag in der Mitgliederversammlung gesagt. "Die
Klagen laufen, das Verkehrsgutachten steht und dank großzügiger Spenden stimmt
auch die Finanzierung."
"Wir wollen nicht die
Verbesserung der Verkehrssituation verhindern, wir wollen vernünftige
Verbesserungen erreichen", betonte Adalbert Kühnle. Ihm ist es wichtig,
klarzustellen, dass Pro Kluftern sich nicht gegen das
Gesamtprojekt B 31 neu wendet. Die Bürgerinitiative wolle lediglich die
geplante Anschlussstelle Kluftern verhindern. Denn
diese Anschlussstelle würde ihrer Ansicht nach die K 7743 neu, auch
"bahnparallele Trasse" genannt, als Zubringer erzwingen - und damit
die Ortsteile Kluftern und Efrizweiler
auseinanderschneiden sowie wertvolle Naherholungsgebiete zerstören.
Als Alternative schlägt Pro
Kluftern vor, die beiden Anschlussknoten Kluftern und Heiseloch durch einen einzigen Anschluss
westlich von Schnetzenhausen zu ersetzen. Dann könnte
die bestehende sogenannte Müllstraße als Zubringer verwendet werden. Für diese
Lösung müssten nach Angaben der Bürgerinitiative weniger Straßenkilometer neu
gebaut werden, und sie sei deutlich billiger. Leider sei es jedoch nicht
möglich, allein für diese Anschlusslösung eine Klage einzureichen.
So sind denn im September
beim Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim zwei Sammelklagen
gegen den Planfeststellungsbeschluss fürs Gesamtprojekt B 31 neu eingereicht
worden. Die Bürgerinitiative habe nicht selber klagen dürfen, erklärte Kühnle.
Sie unterstütze jedoch die Kläger, deren Namen zurzeit nicht bekanntgemacht
werden sollen. Ebenso fristgerecht wie die Klagen seien später auch deren
Begründungen beim Gerichtshof eingereicht worden. Bestandteil der Begründungen
ist nach Kühnles Angaben ein Verkehrsgutachten, das die Bürgerinitiative eigens
in Auftrag gegeben hat.
Einnahmen durch Tombola
Über den Stand der Klagen
haben die Mitglieder von Pro Kluftern die Bürger an zwei
Samstagen im Oktober am Infostand in der Klufterner
Ortsmitte informiert. In den örtlichen Geschäften werden Lose für eine Tombola
verkauft. Zu gewinnen gibt es zum Beispiel einen Mitflug in einem
Ultraleichtflugzeug, ein Touren-Fahrrad und eine Kosmetik-Verwöhnbehandlung.
Die Preise sind Spenden der örtlichen Geschäfte. Bei ihnen sind auch die Lose
zu haben. Mit den Einnahmen aus der Tombola und Spenden aus der Bevölkerung
werden die Klagen unterstützt und das Verkehrsgutachten bezahlt. Die Bürger hätten
in diesem Jahr sehr großzügig gespendet, berichtet Kühnle. Er hofft, dass sie
das im kommenden Jahr wieder tun. Dann werde bei Pro Kluftern
die Markdorfer Südumfahrung
im Mittelpunkt stehen, die nach aktueller Planung sehr nah am Ortsteil Lipbach verlaufen soll.
(Erschienen: 06.11.2008)