Wagner-Knoten wird gebaut

MARKDORF (fxh) Der Streit zwischen der Firma Wagner und der Stadt Markdorf ist endgültig beigelegt: Beide Seiten verständigten sich auf den Bau des Wagner-Knotens. Das Verhandlungsergebnis sieht so aus: Die Südumfahrung wird 20 Meter nach Süden geschoben, die L 207 und der Wagner-Knoten näher an die Bahnlinie gerückt. Beide Seiten zeigen sich einverstanden mit dem Kompromiss.

Der Streit ist beigelegt. Erfolgreich vermittelt hat der Landrat, wie man hört. Lothar Wölfle schaltete sich ein, nachdem sich der Wagner-Geschäftsführer und der Markdorfer Bürgermeister in die Wolle gekriegt hatten. "Es war nicht nur Liebe in der Luft", ließ der Wagner-Manager im April durchblicken.

Als der Landrat bei der Verhandlungsrunde am 10. Juni mit am Tisch saß (die SZ berichtete), wurde der Kompromiss vereinbart, der jetzt in die Pläne eingearbeitet worden ist. Statt der ursprünglich vorgesehenen 6700 Quadratmeter Land verkauft Wagner 2250 Quadratmeter weniger. Dies erreichten die Straßenplaner, weil sie die Trasse der Südumfahrung 20 Meter nach Süden schoben. Um das Grundstück der Firma Wagner weniger zu behelligen, wird die Landesstraße in Richtung Bahnlinie verschoben. Der Radweg wird auf die andere Seite des Bahndamms verlegt. Zusätzlich muss ein Bahndurchlass für die Radfahrer gebaut werden. Das Straßenbauamt in Friedrichshafen rechnet aber nicht mit wesentlichen Mehrkosten, sagte Sachgebietsleiter Tobias Gähr auf Anfrage der SZ. Falls die Wagner-Verwaltung durch eine Lärmschutzwand vom Verkehr abgeschottet werden muss, was noch untersucht wird, müssten Stadt und Kreis die Kosten tragen.

Im Markdorfer Rathaus kann man mit dem Kompromiss gut leben. "Ich geh davon aus, dass die Firma Wagner hochzufrieden ist", sagt Bürgermeister Bernd Gerber.

Nicht ganz so euphorisch hört sich die Reaktion des Geschäftsführers von Wagner an. Aber auch Thorsten Koch trägt den Kompromiss mit. Die Einschränkungen, die durch den Verkauf des Grundstücks für seine Firma entstehen, nennt er "ertragbar". Wagner kann den Verwaltungsanbau in abgespeckter Form verwirklichen, darum ging es dem Geschäftsführer hauptsächlich. Außerdem ist die Zufahrt zu den südlich des Firmengebäudes geplanten Parkplätzen möglich.

Nächsten Dienstag muss der Gemeinderat Markdorf die geänderten Pläne absegnen. Da die Gemarkung Kluftern-Lipbach betroffen ist, muss der Gemeinderat Friedrichshafen zustimmen. Sobald der Kreistag am 6. Oktober zugestimmt hat, gehen die Unterlagen nach Tübingen, wo sie geprüft werden.

Das Markdorfer Stadtbauamt rechnet damit, dass das Regierungspräsidium Tübingen das Planfeststellungsverfahren noch in diesem Jahr einleitet und damit die Pläne öffentlich ausgelegt werden. Der Streit um den Wagner-Knoten hat den Start des Verfahrens hinausgezögert.

(Erschienen: 18.09.2008)