Pro B 31: Geld muss von Land und Bund kommen

FRIEDRICHSHAFEN (sz) In unserer Berichterstattung über die jüngste Sitzung des Bündnisses Pro B 31 ist der Eindruck entstanden, dass die Initiative von der Stadt fordere, über die bereits verbindlich vereinbarte Finanzierungsbeteiligung am Tunnel Waggershausen hinaus mehr Geld aus eigenen Haushaltsmitteln zuzuschießen. Das ist nicht der Fall, so das Bündnis in einer Stellungnahme.

Vielmehr soll die Stadt bei Bund und Land energisch und ehrlich auf der unverzüglichen Realisierung der B 31-Umgehung Friedrichshafen bestehen, um das nunmehr über 30-jährige "Trauerspiel" der Gesamtumgehung B 31 FN zu beenden. Wie das Bündnis Pro B 31 in der Pressemitteilung klarstellt, geht die Empfehlung für einen interfraktionellen Initiativantrag der Gemeinderatsfraktionen der CDU, SPD, Freien Wähler und FL/FDP/ÖDP sowie einzelner Gemeinderatsmitglieder dahin, dass der Gemeinderat die Verwaltung auffordert, unverzüglich Initiativen bei Bund und Land zu ergreifen, damit die ersten Finanzierungsraten einschließlich der Kosten für die Baureifplanung für den Bau der B 31 Umgehung Friedrichshafen ab 2009/2010 in den entsprechenden Haushaltsplänen dort zur Verfügung stehen. Der Oberbürgermeister soll beauftragt werden, kurzfristig mit den für die Region Friedrichshafen zuständigen Bundes- und Landtagsabgeordneten Gesprächstermine zu vereinbaren, an denen Vertreter der Fraktionen und Vertreter des Bündnisses Pro B 31 teilnehmen können. Sollten die Bemühungen nicht rechtzeitig vor der Bundestagswahl 2009 zum Erfolg einer verbindlichen Festlegung der so geforderten Finanzierungsmittel für Baureifplanung und erste Baumaßnahmen führen, so will Pro B 31 FN anderweitige Finanzierungsvorschläge, wie bereits erwähnt, vorstellen und insbesondere einen von Regierungspräsident Hermann Strampfer zur schnellen Realisierung der Umgehungsstraßen unterbreiteten Vorschlag aufgreifen und diesen mit den Fachleuten des Regierungspräsidiums und gegebenenfalls auch mit den beteiligten Behörden vertiefen.

Pro B 31 betont in seiner Stellungnahme noch einmal, dass es für die Wirtschaftsunternehmen in der Region, insbesondere auch für die Messe Friedrichshafen, unzumutbar sei, noch längere Zeit auf den Baubeginn zu warten, zumal die zukünftige Entwicklung der hier tätigen Wirtschaftsunternehmen mit entscheidend von der Verkehrsinfrastruktur in der bislang ohnehin benachteiligten Region Bodensee/Oberschwaben abhänge. Außerdem seien die Lärm- und Gestanksbelastungen für die von der jetzigen Durchfahrt betroffenen Anwohner von Fischbach bis zum Maybachplatz "unerträglich".

Nicht zu unterschätzen sei der erhebliche ökologische Nutzen der frühen Realisierung der Ortsumgehung. Entlang der bisherigen B 31 (Durchfahrt Friedrichshafen) ergebe sich eine Reduzierung der CO2 -Immision von bis zu 75 Prozent. Die Durchfahrtszeit von heute mindestens 14 Minuten reduziere sich auf vier bis fünf Minuten. Wenn nötig, werde das Bündnis im Rahmen einer Veranstaltung wieder eine Sperrung der jetzigen B 31-Durchfahrt veranlassen, um den Druck auf die Entscheidungsträger zu erhöhen.

(Erschienen: 26.07.2008)