15.07.2008 02:00



Überlingen

Planfeststellung für Trassenverlauf in Sicht

VON WILHELM LEBERER

Überlingen - Mit Riesenschritten geht es der Planfeststellung für den Trassenverlauf der neuen Bundesstraße 31 zwischen dem jetzigen Ausbauende bei der so genannten Tierheimkreuzung und der alten Bundesstraße im Bereich des Anschlusses Burgberg entgegen. Wenn nun tatsächlich keine Klage mehr kommt, dann rechnet der Planfeststellungs-Referent beim Regierungspräsidium Tübingen, Oliver Knörr, mit dem Erlass der Planfeststellung Ende 2008 oder spätestens Ende Januar 2009. Und wenn auch danach niemand den Klageweg beschreitet, dann steht der Trassenverlauf rechtlich und bindend fest. "Der Weg für den Bau ist dann frei", sagte gestern Knörr nach einer Erörterungsverhandlung über eingegangene Einwendungen im Rathaus in Überlingen. Der Baubeginn hängt dann allerdings von der Finanzierung ab. Im Investitionsrahmenplan des Bundes ist die Finanzierung der Straße bis 2010 aufgenommen.

Bedenken, Anregungen und Einwendungen waren erneut eingegangen, nachdem das Straßenstück in Teilen auf Betreiben der Stadt Überlingen und der Gemeinde Owingen umgeplant und ein neues Verfahren eingeleitet worden war. Sowohl Überlingen als auch Owingen forderten eine Tieferlegung der Straße mit drei Fahrspuren südlich des Golfplatzes Lugenhof. In der früheren Planung sollte die Bundesstraße auf einem bis zu fünf Meter hohen Damm die Alte Owinger Straße überqueren. Nun ist der Straßenverlauf umgedreht worden. Die Bundesstraße wird tiefer gelegt, die Alte Owinger Straße überquert die B-31-Trasse.

Zum Verlauf der neuen Trasse gab es Einwendungen und Bedenken vor allem aus den Bereichen Kogenbach und Andelshofen hinsichtlich der Einhaltung der Lärmschutzgrenzwerte. "Es wurden eingehend die Sorgen des Lärms beschrieben", erläuterte Knörr nach dem Erörterungsgespräch. Mit Ausnahme des Erlenweges würden aber weder in Kogenbach noch in Andelshofen die Lärmschutzgrenzwerteüberschritten. Die bereits in der Planung vorgesehenen Lärmschutzmaßnahmen reichten aus. Nur für den Erlenweg seien weitere Schutzmaßnahmen notwendig, die nach Knörrs Darstellung nun in die Planung aufgenommen werden müssten. Auch vom Naturschutzbund erneut angesprochene Amphibiendurchlässe seien in der Planung bereits berücksichtigt. Insgesamt werden die gestrigen Erörterungsgespräche von Knörr als "sehr konstruktiv" bezeichnet.

Die Straßenplaner werden nun ihrerseits erörtern, inwieweit noch kleinere Änderungen auf Grund der neuesten Einwendungen in die Planung eingearbeitet werden müssen. "Gravierende Änderungen wird es aber nicht geben", sagt Knörr.

Die Kosten für das 4,4 Kilometer lange Straßenstück zwischen Tierheimkreuzung und Burgberg sind auf 22 Millionen Euro veranschlagt. Unter anderem ist auch der Neubau der Brücke mit künftig drei Fahrspuren über die Lippertsreuter Straße beim so genannten Abig-Kreisel vorgesehen.

Keine Rolle für die Planung der neuen Bundesstraße 31 spielten gestern bei der Erörterung die Einwendungen von gut 40 Anwohnern der Owinger Straße, die später an die alte Bundesstraße im Zuge der Schaffung eines Stadtringes angeschlossen werden soll. Knörr: "Diese Bedenken werden dann eine Rolle spielen, wenn die Planung von der Stadt vorgelegt wird."