14.06.2008 02:01
Immenstaad (ga) Mit einer möglichst langen Unterschriftenliste wollen
Immenstaader Bürger ihren Bürgermeister und den Gemeinderat bestärken, gegen
die Planfeststellung B31-FN West zu klagen. Die Aktion, so die Initiatoren,
stehe nicht im Zusammenhang mit den aktuellen Plänen für das Tognum-Materiallager. Auch wenn sich momentan viele in
Kluftern und Immenstaad, in Markdorf und Friedrichshafen mehr Gedanken um die
Pläne von Tognum/MTU für das neue Logistikzentrum auf
Klufterner Gemarkung machten. Die Planfeststellung
B31, B30 und B31-neu nähere sich mit großen Schritten. Viele Fragen seien noch
offen, einige Möglichkeiten noch nicht ausgeschöpft und denkbare Klagen noch
nicht eingereicht. Vor einigen Wochen hat eine Gruppe Immenstaader Bürger
erneut ihre Arbeit aufgenommen: Sie bereiteten einen "Aufruf an unseren
Bürgermeister und Gemeinderat vor", so einer der Initiatoren. Ziel dieses
Aufrufs, der durch möglichst viele Unterschriften Immenstaader Bürger das
nötige Gewicht bekommen soll, ist es, "Bürgermeister und Gemeinderat zu
bestärken, gegen die Planfeststellung B31-FN-West zu klagen."
Schon bei der
Bürgerinformation im November, zu der die Gemeinde Immenstaad in die
Linzgauhalle eingeladen hatte, wurden die Forderungen der Bürger nach einer
Klage gegen die Planfeststellung laut. 50 Jahre nach der feierliche Einweihung
der heutigen Ortsumfahrung Immenstaads, die damals als "optimal"
eingestuft wurde, befürchtet die touristisch orientierten Gemeinde mit ihren
vielen Obstbauern und Landwirten weitere Lärmbelästigungen. Auch der nötige
Flächenverbrauch ruft die Gegner auf den Plan.
Viele äußerten sich bei der
Bürgerinformation vor gut einem halben Jahr zu Wort, schließlich soll die
B31-neu ja dem europäischen Binnenhandel entsprechen, eine Zunahme des Verkehrs
ist so sicher wie das viel zitierte "Amen in der Kirche". Viele
Aspekte sprechen aus Immenstaader Sicht gegen die Planfeststellung B31-FN West.
Ist diese erst beschlossen, werden straßenbauliche Fakten geschaffen, die ehebliche Folgen nach sich ziehen,
"Diese Aktion steht
nicht im Zusammenhang mit den aktuellen Plänen zum Tognum-Materiallager",
sagt Matthias Röhrenbach. Dieser Aufruf und die Unterschriftenlisten waren
eigentlich bereits im März 2007 im Umlauf. Damals wurden die gestoppt, da noch
offen war, ob die vorliegenden Einwendungen noch etwas an den Plänen ändern
werden. Nach heutigem Wissensstand ist dem nicht so: Die Planfeststellung soll
in Bälde in unveränderter Form erfolgen. Deshalb sprechen sich viele
Immenstaader für den Klageweg aus, um so den alles entscheidenden
"Fixpunkt", die vierspurige Straße am Grenzhof zwischen Fischbach und
Immenstaad mit einer späteren Weiterführung im "Planungsfall 7.5", zu
verhindern.
Die Initiatoren und
Unterstützer dieser Aktion sind der Meinung, dass sich die Gemeinde Immenstaad
durch eine solche Klage nichts vergibt.
Die Unterschriftenlisten
werden in Kürze in Immenstaader Geschäften ausliegen und auf eigene Kosten
haben die Initiatoren ihren Aufruf auch als Anzeige in den Immenstaader
Nachrichten dieser Woche platziert.