Aus Algemarin soll Baugebiet werden
MARKDORF (iw) Die Entwicklungspläne für Ittendorf
sprach Bernd Gerber konkret an: Der dörfliche Charakter soll erhalten bleiben
und Ittendorf gesund wachsen. Nächste Woche starten
die Erschließungsarbeiten für das Baugebiet Kirchstraße. Aus dem Gelände der
Firma Algemarin soll auch Baugebiet werden, die
Verhandlungen mit dem Besitzer laufen. Die Stadt will die Grundstücke kaufen.
Gerber hofft, dass man sich noch in diesem Jahr einigen kann.
Angegangen werden soll auch
die Gestaltung eines Dorfplatzes und die Ausweisung von Parkplätzen rund ums
Bürgerhaus. Ortsvorsteher Thomas Geßler: "Das
bleibt unser erklärtes Ziel." Allerdings habe man sich mit den
Grundstücksbesitzern noch nicht einigen können.
Beherrschendes Thema in der
Fragerunde war die Verkehrsbelastung des Markdorfer
Ortsteils. Auf 19 000 Fahrzeuge pro Tag summiere sich der Verkehr, wenn alle
vier Umgehungsstraßen - Markdorf, Bermatingen,
Friedrichshafen West und Kluftern - gebaut sind, zitierte Heinrich Wegis, Vorsitzender der Interessengemeinschaft
Verkehrsneuplanung Ittendorf, aus einer Studie.
Kreisrat Ernst Arnegger widersprach: Wenn der Bereich
Immenstaad bis Überlingen durchgehend dreispurig erschlossen ist, "dann
stimmen diese Zahlen nicht mehr".
Derzeit fahren rund 12 bis
13 000 Fahrzeuge durch Ittendorf, allein die Markdorfer Südumfahrung bringe dem Ort 2000 bis 3000 mehr
ein, so Wegis. Stimmt nicht, sagte der Bürgermeister.
Zahlen alleine für die Auswirkungen der Südumfahrung Markdorf auf Ittendorf habe er nicht. Er rechnet mit einem Plus von 2000
Autos für Ittendorf bezogen darauf, dass Markdorf und
Bermatingen ihre Umfahrungen haben. Wichtig seien bei
diesem Ausblick weitere verkehrsberuhigende Maßnahmen
für die Ortsdurchfahrt. Als erster Schritt soll im September ein Blitzer
installiert werden, vorgesehen ist ein Standort an der Ecke Pfarrhaus/Anwesen Marquart, so Ortsvorsteher Geßler.
Beim Planungsfall 7.5
machte Geßler klar, dass Stadt, Ortschaftsrat und Interessengemeinschaft
weiterhin deutlich formulieren müssen, dass sie gegen den favorisierten
Trassenverlauf sind. "Nur wenn wir an einem Strang ziehen haben wir die
Chance, die für Ittendorf katastrophale Trasse zu
verhindern", sagte er. Die Linienfestlegung habe ein bestimmtes Gewicht,
sei aber nicht gleichbedeutend mit der endgültigen Planung der Straße.
"Die 7.5-Trasse musste festgelegt werden, damit die Planungen an der
Umfahrung Friedrichshafen West überhaupt weitergehen konnten", ergänzte Kreisrat
Arnegger. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass
beim Straßenbau mit Geldern des Bundes in den nächsten Jahrzehnten in der
Region nicht viel passieren wird. Gerber: "Wir im Süden sind im
Verkehrsschatten stehen geblieben."
Die Summen für die nächsten
drei Jahre - rund 200 Millionen Euro jährlich- seien für bereits laufende
Projekte verplant, in den Jahren danach seien planfestgestellte
Straßen dran. "So weit sind wir ja noch nicht einmal."
(Erschienen: 04.06.2008)