VON JöRG BüSCHE
Franz Beer klang zufrieden. Der Bericht des Markdorfer BUND-Ortsgruppenvorsitzenden bei der jüngsten
Hauptversammlung kündete von etlichen Erfolgen. So konnten die ehrenamtlichen
Mitarbeiter des Bunds für Umwelt und Naturschutz BUND 2007 das
"Interreg-Projekt" am Eisweiher abschließen.
Markdorf
- Und ihre Biotoppflege am Hepbacher-Leimbacher Ried
wurde mit einer kleinen ornithologischen Sensation belohnt: Beer entdeckte Beer
ein brütendes Schwarzkehlchenpärchen. Solche naturschützerischen Glanzpunkte
weisen darauf hin, dass das Ökosystem im Riedgebiet allmählich wieder sein
Gleichgewicht findet, erklärte Franz Beer. Dass das
abgesehen vom unmittelbaren Wert als "äußerst attraktive
Naherholungsgebiet" weit mehr als nur mittel- oder langfristige Vorteile
für die Menschen in der Region bedeutet, das erläuterte der BUND-Vorsitzende
anhand der kürzlichen Überschwemmungen. "Die
Riedwiesen haben sich vorzüglich als Rückhaltegebiet bewährt", so Beer.
Ohne sie wären in den nahegelegenen Wohnsiedlungen
womöglich erhebliche Schäden entstanden. "So geschieht Wasserregulierung
auf sehr natürliche Weise", freute der sich Beer.
Wenig
erfreut war der BUND-Vorsitzende über eine Beobachtung dieser Tage: über Milch
in Bachläufen. Bei allem Verständnis für die gegen Dumpingpreise
protestierenden Milchbauern: In natürlichen Gewässern habe Milch keinesfalls
etwas zu suchen. Sie schade dem Öko-Haushalt, da sie den dort lebenden
Organismen Sauerstoff entziehe. Und so bedrohen größere Milcheinleitungen die
"kleine Flussmuschel", die, kürzlich noch vom Aussterben bedroht,
sich gerade erst wieder angesiedelt hat in den vom BUND Markdorf betreuten
Biotopen. Das Thema "kleine
Flussmuschel" werde übrigens, kündigte Franz Beer bereits an, beim
anstehenden Bau der Südumfahrung neuerliche Aktualität gewinnen.
Seinen
ausdrücklichen Dank richtete der BUND-Vorsitzende an die ehrenamtlichen Helfer
in der Ortsgruppe. "All das zu summieren, was hier in den zurückliegenden
Monaten geleistet wurde, wäre ein erheblicher Arbeitsaufwand, den ich mir
lieber spare."
Stattdessen
deutete er lieber an, wo noch weitere Arbeitsfelder für die BUND-Mitglieder
liegen könnte und alle, denen am Erhalt der Landschaft gelegen ist. Die
heimischen Hochstamm-Apfelbäume befinden sich derzeit in teilweise desolatem
Zustand, erklärte Beer. Sie litten unter dem zur Plage ausartenden
Mistel-Bewuchs - und sie bedürften dringend sorgfältigerer Pflege.