MARKDORF/KLUFTERN - Auch
die Bürgerinitiative Pro Kluftern will im
Planfeststellungsverfahren Einwendungen gegen die Südumfahrung
einreichen. Mit allen juristischen Mitteln soll gegen diese Fehlplanung
vorgegangen werden, kündigten die Vorstandsmitglieder von Pro Kluftern in einer Informationsveranstaltung am Mittwoch an.
"Die Südumfahrung Markdorf ist aus Klufterner
Sicht nicht zu akzeptieren", erklärte Walter Zacke von Pro Kluftern. Diese katastrophale Planung bedeute eine enorme
Mehrbelastung an Autoverkehr für den ganzen Ortsteil. Derzeit werden täglich
über 11 000 Fahrzeuge in der Ortsmitte gezählt. Nach der Fertigstellung der Südum-fahrung rechnen die Planer mit 17 600 Autos.
Mit Luftbildern informierte
Adelbert Kühnle über den geplanten Trassenverlauf der neuen Straße. "Die Südumfahrung ist weit weg von Markdorf, aber ganz nah an Lipbach", kritisierte Kühnle. "Damit wollen wir
nicht leben." Lipbach müsse zukünftig dann
deutlich mehr Lärm und Autoabgase ertragen. Durch die Straße werde eine intakte
Landschaft zerschnitten, wertvolle landwirtschaftlich Fläche und ein
Naherholungsgebiet zerstört. Kluftern werde einen
Verkehrsinfarkt erleiden, wenn die Planungen der Straßen-planer Wirklichkeit
werden, sah Bernhard Kettner voraus. So werde es im
Ortsteil nicht nur durch die Südumfahrung mehr
Verkehr geben. Auch das geplante Materialwirtschaftszentrum der MTU bringe eine
Zunahme. Hinzu komme noch der Verkehr zum geplanten Anschluss an die B 31-neu.
Deshalb lehne Pro Kluftern die Bahntrasse und den
Anschluss an die B 31-neu ab, erklärte Kettner. Er
forderte eine Verkehrsberuhigung in der Ortsdurchfahrt, und die Umfahrung
Markdorf dürfe nicht zu Lasten von Kluftern gehen.
Stattdessen solle es von der Südumfahrung eine Spange
zur Müllstraße K7742 geben. Dies würde eine Entlastung für Kluftern
bedeuten.
Politisches Zeichen setzen
Pro Kluftern
wolle mit allen juristischen Mitteln gegen die Fehlplanung der Markdorfer Südumfahrung vorgehen,
machte Walter Zacke deutlich. Ein erster Schritt seien die Einwendungen im laufenden
Planfeststellungsverfahren. Möglichst viele Einwendungen seien ein politisches
Zeichen, dass die Bürger die Straße ablehnen. Zudem schaffe es Zeit, um bessere
Lösungen zu suchen und die Planung zu optimieren.
In den Einwendungen sollten
möglichst viele Gegenargumente gegen die Straße genannt werden. Ein Fachanwalt
hat für Pro Kluftern einen Entwurf für eine
Einwendung vorbereitet. Dafür wollen die Mitglieder der Bürgerinitiative in den
nächsten Wochen Unterschriften sammeln.
(Erschienen: 29.05.2009)