Friedrichshafen-Kluftern

 „Die Pläne sind unzumutbar“

Die Bürgerinitiative Pro Kluftern hat am Mittwoch beim Thema Südumfahrung Markdorf erneut mobil gemacht. Die Forderungen der Bürgerinitiative lauten: keine Bahndammtrasse, die Kluftern belastet, kein Anschlussknoten B 31-neu/Kluftern und keine Umfahrung Markdorf zu Lasten von Kluftern.

Friedrichshafen-Kluftern – Die Zeit, den Forderungen der Bürgerninitiative Pro Kluftern Nachdruck zu verleihen, drängt, weil Einwände zur Planfeststellung der Südumfahrung Markdorf am 17. Juni 2009 im Regierungspräsidium Tübingen eingegangen sein müssen. Adalbert Kühnle, Bernhard Kettner und Walter Zacke, das Vorstandsteam von Pro Kluftern, erhoffen sich zahlreiche und vielfältige Einwendungen, die das Regierungspräsidium intensiv beschäftigen.

Adalbert Kühnle stellte die geplante Südumfahrung Markdorf den zahlreichen Interessierten wie Betroffenen aus Kluftern und Umgebung vor. Grundsätzlich sieht Pro Kluftern die Südumfahrung Markdorf zu weit von Markdorf entfernt, zu nah an Lipbach. Außerdem sei diese Umfahrung ohne die weiterführende Umfahrung Bermatingens wertlos. Und für diese gibt es noch kein Planfeststellungsverfahren. Die Trasse für die Südumfahrung Markdorf verläuft vom Haslacher Hof, an dem eine Verkehrsschleife entsteht, nur 240 Meter vom Stüblehof entfernt durch wertvolles Landschafts- und Naherholungsgebiet bis zu einer Ausfahrt hinter der Firma Wagner, die mit einer Ampelanlage geregelt werden soll. Danach fließt der Verkehr in Richtung Ravensburg über den Turbokreisel und den Aldikreisel ab. Der Rest fährt durch Kluftern.

Abgesehen von der Tatsache, dass im Planungsfall 1.2 die Umgehung Bermatingen und der vierspurige Ausbau der B 31 inklusive Riedleparktunnel in Friedrichshafen vorausgesetzt sind, hält Pro Kluftern diese Verkehrsplanung für unzumutbar. Sie sind nicht nur dagegen, sie liefern auch Alternativen: Der starken Verkehrsverlagerung von den Bundesstraßen 31 und 33 auf Kreis- und Landesstraßen könne man durch einen nördlichen Anschluss über die Müllstraße entgegenwirken. Das würde wenig kosten und das Verkehrsaufkommen von rund 13 400 Fahrzeugen in Kluftern erträglich machen, inklusive des dazukommenden Schwerlastverkehrs, den eine Ansiedlung der MTU mit sich bringen würde – ein neues Sorgenkind, das die Klufterner umtreibt.

Durch die Südumfahrung Markdorf und den gesamten Planfall 1.2 hätte Kluftern mit 31 000 Fahrzeugen täglich zu rechnen. In der regen Diskussion im vollen Bürgerhaus wurden Missstände von der Gefährdung der Bachmuschel im Lipbach bis hin zur überaus beschwerlichen, desolaten Radwegplanung in Richtung Markdorf so manche Unebenheit aufgedeckt. „Tue Gutes und rede darüber“, empfahl Moderatorin Elke Rudolf.

Informationen im Internet:

www.prokluftern.de