Gemeinschaft wehrt sich gegen Südumfahrung

MARKDORF (bw) Mit Einwendungen gegen die Südumfahrung will sich die Interessengemeinschaft Verkehrsneuplanung Ittendorf gegen zusätzlichen Verkehr aufgrund der neuen Straße wehren. In den derzeit ausliegenden Planunterlagen für die neue Markdorfer Südumfahrung werden für Ittendorf nach Fertigstellung 5 100 Autos pro Tag zusätzlich prognostiziert.

Dies wollen die Mitglieder der Interessengemeinschaft nicht akzeptieren. Bereits jetzt fahren täglich über 12000 Autos auf der Bundesstraße 33 durch das Dorf. Nach Fertigstellung der Südumfahrung rechnen die Planer für das Jahr 2025 mit 19F400 Auto auf der B 33 in Ittendorf. Mit dieser Zahl werde die jetzige Verkehrsbelastung von Bermatingen überschritten und von Hagnau erreicht, rechnete Fritz Käser vor. Für beide Gemeinden werden die Lärm- und Immissionsbelastungen als unzumutbar eingeschätzt, deshalb sind für beide Orte Umfahrungen geplant, stellte der stellvertretende Vorsitzende der Interessengemeinschaft fest. "Auf Ittendorf wird der Verkehr abgeladen, der bei den anderen weniger wird," brachte es Käser auf den Punkt. Mit dem zusätzlichen Verkehr müssten die Ittendorfer jahrzehntelang leben, da es eine Entlastung erst durch den Ausbau der B 31 gebe. Dieser sei aber aufgrund der Finanzlage des Bundes in weite Ferne gerückt.

In Ittendorf entstehe der Eindruck, dass Markdorf seine Verkehrsprobleme nach Westen verschiebe, dabei gehöre das Dorf doch auch zu Markdorf. Die negativen Auswirkungen der Südumfahrung auf Ittendorf werden im derzeitigen Planverfahren nicht ausgewiesen, kritisierte Käser. Die Untersuchungen zur Lärm- und Immissionsbelastungen endeten am Haslacher Hof. Von den Versprechungen, im Vorfeld des Bürgerbegehrens 2003, zu Verkehrsentlastungen sei bisher nichts zu sehen. Die Ittendorfer fordern weiterhin verkehrliche Verbesserungen an der B 33, unter anderem Lärmschutz, Flüsterasphalt und verkehrsberuhigende Maßnahmen.

Anschließend stellte Fritz Käser den Einwendungs-Entwurf der Interessengemeinschaft vor. Darin wird der Widerspruch gegen die Südumfahrung mit der weiteren unerträglichen Verkehrszunahme in der Ortsdurchfahrt der B 33 in Ittendorf begründet. Dieses Argument wird mit Zahlen der Verkehrsplaner untermauert. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft wollen in den nächsten Wochen Unterschriften für ihre Einwendung sammeln. Zusätzlich sollen die Bürger aufgefordert werden, auch eigene, individuelle Einwendungen gegen Südumfahrung zu erheben.

(Erschienen: 28.05.2009)