Friedrichshafen

"Argumente sind schon erstaunlich"

Friedrichshafen - Eine gemeinsame Erklärung haben der stellvertretende Ortsvereinsvorsitzende der SPD, Dieter Stauber, und der Ortsverbandsvorsitzende der CDU, Jürgen Schäfer, zum Leserbrief von Adalbert Kühnle vom 5. Mai "Vertrauensverlust" gesandt. Stauber und Schäfer nehmen wie folgt Stellung:

"Es ist schon erstaunlich, mit welchen Argumenten Adalbert Kühnle einzelnen Personen und Parteien unterstellt, großmannssüchtig oder volksverdummend zu sein! Bei allen Auseinandersetzungen und dem Vertreten von unterschiedlichen Standpunkten sollte Kühnle Mandatsträgern und Parteien zugestehen, dass sie sich um das Gemeinwohl bemühen und ihre Entscheidungen und Positionen sorgfältig abwägen. Wir fühlen uns der gesamten Bevölkerung von Friedrichshafen verpflichtet. Die CDU und SPD in Friedrichshafen stehen zum Planungsfall7.5. Kühnle weiß selbst, dass dies auch für die Mehrheit im Gemeinderat und im Kreistag gilt.

Im Bündnis "Pro B 31" vertreten die Ortsverbände der CDU, SPD, FW, FDP, Frauenliste und der ÖDP diese Position. Selbst Bündnis 90/Die Grünen haben die Notwendigkeit eines Ausbaues eingesehen und sind nicht gegen die geplante Trassenführung, sondern gegen die vierte Fahrspur. Der Petitionsausschuss hat die Petition verworfen und der Planfeststellungsbeschluss wird kommen. Die B31West wird von "Pro Kluftern" bald beklagt, weil die Initiative die K7743-neu nicht haben möchte und anstatt zwei Anschlussknoten nur einen Anschluss bei Schnetzenhausen vorschlägt. Hier wird von "Pro Kluftern" Kirchturmpolitik betrieben. Werden die beiden Anschlussstellen Heiseloch und Spaltenstein zu einem Anschluss in Schnetzenhausen zusammengefasst, führt dies zwangsläufig zu einer Überfrachtung des Verkehrs in diesem Ortsteil.

Statt über zwei Straßen abzufließen, wird sowohl der Verkehr in die Innenstadt als auch nach Fischbach und Manzell über diesen Knoten und damit durch Schnetzenhausen geleitet. Hier besteht keine Möglichkeit, eine Ortsumfahrung zu realisieren. Vertritt "Pro Kluftern" auch die Interessen der Anwohner an der Markdorfer Straße in Kluftern? Die würden durch eine neue Ortsumfahrung entlastet. Nur wenn eine durchgehende B31 dem Verkehr zur Verfügung steht, wird die Ortsumfahrung Markdorf nicht zu einer Hinterlandtrasse. Es sollte daher auch im Interesse der Klufterner Bürger sein, dass diese Straße so schnell als möglich gebaut wird.

Die Anwohner der Maybach-, Albrecht- und Zeppelinstraße sind sehr stark vom Verkehr belastet und würden kein Verständnis für die SPD und CDU zeigen, wenn wir unsere Meinung nur deshalb ändern, damit wir in Kluftern an Zustimmung gewinnen. Unsere Aufgabe ist es, uns für alle Bürger der Stadt einzusetzen und für einen gerechten Ausgleich der Lasten zu sorgen. Dies trifft auch auf die Anwohner der zukünftigen K7743-neu zu. Deshalb lautet unsere Forderung an die Planer und Bauträger von Anfang an für notwendigen Lärmschutz auf dem neuesten Stand der Technik zu sorgen, um die Beeinträchtigungen der Anwohner in Kluftern und Efrizweiler zu vermeiden oder auf ein Minimum zu reduzieren.

Sie, Herr Kühnle, können es kritisieren, wenn nicht so verfahren wird, wie sie es für richtig halten, aber die besseren Argumente haben sie deshalb noch lange nicht! Die Definitionsmacht für Verkehrsgutachten und die Richtigkeit von Planungsunterlagen liegt nicht bei Ihnen! Die Stimme von "Pro Kluftern" kann nicht mehr Gewicht haben als Beschlüsse der gewählten Gremien in Stadt und Kreis, die Fachkompetenz der Planfestellungsbehörde und die Meinung der Parteien und Wählervereinigungen. Die SPD- und CDU-Ortsverbände vertreten in Sachen B31 die gleiche Position und stehen zur vorliegenden Planung. Dies hat nichts mit "mangelnder Abstimmung, Großmannssucht oder Volksverdummung" zu tun, sondern mit der Notwendigkeit, verantwortlich für die Bürger aller Ortschaften und Stadtteile und die Unternehmen der Region zu handeln."