Friedrichshafen/Markdorf

13,6 Millionen Euro schaffen Entlastung

 

VON VOLKER GEILING

Mit den Stimmen von CDU, Freien Wählern und FDP hat gestern Abend der Kreistag des Bodenseekreises in Friedrichshafen die Planfeststellungsunterlagen und Kostenfortschreibung für die K 7743neu Ortsumfahrung Markdorf genehmigt. Die Gesamtsumme für die Baumaßnahme liegt bei 13,6 Millionen Euro.

Friedrichshafen/Markdorf - Zu Beginn der zweistündigen Debatte hatte Kreiskämmerin Heidi Schwartz darauf hingewiesen, dass bereits 2001 der Kreistag einen Grundsatzbeschluss für den Bau der Ortsumfahrung gefasst habe und 300000 Euro an Planungsmitteln investiert worden seien. "Mit der Übergabe der Unterlagen an das Regierungspräsidium Tübingen wird ein wichtiger Meilenstein gesetzt", meinte die Finanzexpertin.

Ausführlich erläuterten die Experten des Straßenbauamts und der Entwicklungs- und Freiraumplanung Eberhard und Partner aus Konstanz den Verlauf der Ortsumfahrung, die acht Meter breit ist und am "Haslacher Hof" die B33 unterqueren soll. Beim Segelfluggelände sei ein Verschieben der Landebahn notwendig. "Die rund drei Kilometer lange Trasse wird durch eine Kombination von Gradientenabsenkung und Verwallung strukturell und visuell in die Landschaft eingebunden. Dadurch werden flächenhafte Störungen und Verlärmungen deutlich reduziert und Schadstoffeinträge in die angrenzenden Kulturflächen minimiert", versprach Landschaftsplaner Wolfgang Schettler.

Für die CDU-Fraktion begrüßte Ernst Arnegger diesen "großen Schritt", der ursprünglich als Teil der A98 angedacht gewesen sei. Die Planung berücksichtige alle Belange, sowohl der Anwohner als auch der Landwirtschaft und Ökologie. "Bei einem Anteil der nicht geförderten Kosten von je 2,7 Millionen Euro für die Stadt Markdorf und den Landkreis hoffe ich auf einen baldigen Spatenstich."

Markdorfs Bürgermeister Bernd Gerber wünschte sich ebenfalls eine schnelle Verwirklichung der Straße, die zum Gesamtkonzept von Bermatingen über Markdorf und Kluftern bis nach Friedrichshafen gehöre. Er erinnerte an den seiner Meinung nach eindeutigen und unumstrittenen Bürgerentscheid für die Trasse, die in die Landschaft eingebunden sei und einen hervorragenden Lärmschutz bieten werde. Er sei optimistisch, dass die noch ausstehenden Verhandlungen zu einem guten Ende führten, auch in Bezug auf die Firma Wagner.

Wolfgang Sigg (SPD) betonte, seine Fraktion könne der Planung nicht zustimmen, weil sie wesentliche Fragen offen lasse: "Die Straße zerstört wertvolles ökologisches Gebiet und nach Kluftern ergießt sich dann der Verkehr. Es ist eine punktuelle Lösung auf Kosten anderer, ein Verschiebebahnhof nach Kluftern." Große Bedenken äußerte auch Manfred Faden (Grüne). Die Straße habe einen riesigen Flächenverbrauch und störe den Arten- und Biotopschutz in einem Naherholungsraum.