03.05.2008 02:00

 

Friedrichshafen

Höchste Priorität für neue B31

Friedrichshafen - Die SPD Friedrichshafen steht laut einer Mitteilung weiterhin hinter den Planungen für die neue B31 und hält die Gefahr einer Ersatz-B-31 über Markdorf für gering. "Allerdings kann man eine Hinterlandtrasse auch herbeireden", erklärte die SPD-Ortsvereinsvorsitzende Kirsten Lichtinger. Sie distanziert sich von der Position der SPD Kluftern, die die Klägergemeinschaft in Kluftern unterstützen will. Wichtiger sei, dass mit der geplanten B31-FN-West-Umgehung die Bemühungen um den Planungsfall 7.5 nicht ad acta gelegt würden, sondern dass der Weiterbau der neuen B31 zwischen Friedrichshafen und Überlingen eine höhere Priorität in Stuttgart bekomme. Dazu sei es dringend erforderlich, dass die Region an einem Strang ziehe. Eine Kirchturmpolitik diene nur als Ausrede für die CDU-Landesregierung, dem Bodenseeraum weiterhin ein Straßenverkehrsnetz aus dem vergangenen Jahrhundert zuzumuten.

"Die Gemeinden im Hinterland sind bei weitem nicht so vom täglichen Verkehrsstau betroffen wie die See-Anrainer-Gemeinden, durch die sich täglich Autokolonnen wälzen. Aber hier ausschließlich von einer idyllischen Landschaft zu sprechen, greift zu kurz, denn der Bodenseekreis lebt nicht nur vom Tourismus, sondern ist auch ein hoch technologischer Wirtschaftsraum mit Tausenden von Arbeitsplätzen", meinte sie weiter. Schließlich müssten sich Umwelt- und Naturschutz und ein gut ausgebautes Straßennetz nicht zwangsläufig ausschließen. Die B 31 zwischen Überlingen und Stockach zeige, dass es möglich sei, beides zu vereinbaren.

Dieter Stauber, stellvertretender Häfler SPD-Ortsvereinsvorsitzender und stellvertretender SPD-Kreisvorsitzender, kann die Sorgen der Klufterner Bürger in Bezug auf den Neubau der B31 zwar verstehen, hält sie aber im Kern für unbegründet. Schließlich gehe es den Menschen dort um die geplante Umgehungsstraße von Kluftern entlang der Bahntrasse. Diese Straße unterliege einem eigenen Planfeststellungsverfahren und habe mit der B-31-FN-West-Umgehung nichts zu tun. Außerdem müsse jedem, der sich gegen diese Umgehung wende, klar sein, dass die Ortsmitte von Kluftern damit weiterhin auf die dringend benötigte Entlastung warten müsse.

Das Argument der Zerschneidung von Kluftern hält Dieter Stauber nicht für weiterführend, denn die beiden Ortsteile Kluftern und Efrizweiler sind bereits heute durch die Bahnlinie getrennt. Zwar sei auf der Umgehungsstraße später sicher ein höheres Verkehrsaufkommen als heute in der Ortsmitte, aber zugunsten einer Entlastung der heutigen Hauptverkehrsstraße könne man das in Kauf nehmen. Außerdem sei der dort prognostizierte Verkehr bedeutend geringer als der heute schon durch Friedrichshafen-West und Fischbach rollende Verkehr. "Wer angeblich entstehende Hinterland-Trassen wortreich beklagt, sollte seine Energie lieber in den zügigen Weiterbau der B 31 stecken! Denn eine Hinterlandtrasse ist nur dann attraktiv, wenn die derzeitige B-31-alt chronisch überlastet ist", sagte er.

Seit der Gründung des parteiübergreifenden Bündnisses Pro-B-31, das sich einen baldigen Bau der B-31-FN-West-Umgehung zum Ziel gesetzt hat, engagiert sich die SPD Friedrichshafen in diesem Zusammenschluss. Sie ist der Meinung, dass die Verkehrsplanung auch für Kluftern die bessere Alternative ist. Allerdings sei die Entscheidung des Häfler Gemeinderats, den Klufterner Ortschaftsrat zu überstimmen, nicht glücklich gewesen.