MTU: Landrat Lothar Wölfle sieht "Verständnisproblem"

ÜBERLINGEN (kaw) "Wenn ich sehe, was Sie und Ihr Team in einem Dreivierteljahr auf die Beine gestellt haben, dann Hut ab." Dieses Lob erteilte Landrat Lothar Wölfle an Benedikt Otte, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Bodenseekreis (WFB).

Bei seinem Antrittsbesuch in der Überlinger Geschäftsstelle waren sich Wölfle und Otte einig: die gemeinsame Zielsetzung ist die Schaffung eines Kreisbewusstseins. Mit einer Power Point Präsentation gab Otte dem Gast einen kurzen Überblick zur aktuellen Struktur und den Zielen des im vergangenen Jahr auch personell neu aufgestellten WFB. Mit dem Zitat "der Landkreis ist eine große Stadt", wies er auf die Vernetzung und gegenseitige Abhängigkeit der Kommunen mit Blick auf die Entwicklung des Bodenseekreises hin. Ein frisch gestalteter Internetauftritt gibt den Mitgliedsgemeinden die Möglichkeit, sich einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren und Unternehmen, sich zu orientieren. Wölfle zeigte sich vom Engagement des WFB-Teams beeindruckt. Er plädierte für einen intensiveren Dialog auf Kreisebene. Und das nicht nur zwischen Unternehmen und Verwaltung. Mit Blick auf die Auseinandersetzungen zwischen Wirtschaft und Bevölkerung im Fall der geplanten MTU-Ansiedlung in Salem diagnostizierte er ein "Verständnisproblem". Benedikt Otte pflichtete dem Landrat bei, mit dem Hinweis: "Es ist schwer, neue Unternehmen von außen hierher zu holen, deshalb ist die Bestandspflege, das heißt, der Versuch, Betriebe und damit Arbeitsplätze in der Region zu halten, das Entscheidende." Es gebe, so Wölfle, wie in der Verkehrsplanung immer einzelne Verlierer und Gewinner. Im Vordergrund müsse jeweils das Gemeinwohl stehen.

 (Erschienen: 18.04.2008)